Das Leid der Menschen in Ostkongo
Seit Tagen eskaliert die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Wer kann, versucht vor den Gefechten zu fliehen. Doch die Provinzhauptstadt Goma ist umzingelt.
Fort aus Kibati
Dieser Mann flieht mit seinem Kind aus Kibati. Dort haben sich die Gefechte zwischen der kongolesischen Armee und der von Ruanda unterstützten Rebellengruppe M23 intensiviert. Alles, was aufs Motorrad passte, haben sie mitgenommen. Nun fahren sie Richtung Goma, in die Provinzhauptstadt im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Flucht von der Front
Auch dieser junge Mann versucht wenigstens etwas von seinem Besitz zu retten und führt Schafe fort aus Kibati, das nördlich vor den Toren von Goma liegt. Bereits vor zwölf Jahren versuchten Kämpfer der M23, der "Bewegung 23. März" von dort aus die Provinzhauptstadt am Kivu-See zu erobern.
Umzingelt in Goma
Usama Mukulu am Donnerstag in seinem Laden am Birere-Markt in Goma. Wegen der Lage bleiben die Kunden aus. Mukulu hat deshalb sein Geschäft vorerst geschlossen. Flüchtlinge eingerechnet sollen sich rund drei Millionen Menschen in Goma aufhalten. Die Stadt soll mittlerweile weitgehend von den Rebellen umzingelt sein. Offenbar werden Strom und Wasser knapp.
Auf einsamen Posten
Ein Soldat der Regierungsarmee FARDC (Forces armées de la République démocratique du Congo). Er schiebt in Nzulo Wache an der Hauptstraße, die Goma mit Sake verbindet. In der Kleinstadt, gut 25 Kilometer westlich von Goma, wird besonders heftig gekämpft. Sake gilt als letzte Hürde für die Rebellen auf ihrem Weg nach Goma.
Hilfe im CBCA Ndosho Hospital
Immer mehr Zivilisten geraten zwischen die Fronten. Hier im CBCA Ndosho Hospital werden Verletzte aus Sake versorgt. Dieser Patient musste am Mittwoch wegen einer mutmaßlichen Schusswunde behandelt werden. Sollten die Rebellen bis in die Innenstadt von Goma vordringen, könnte es dort zu verlustreichen Häuserkämpfen kommen.
Von Schrapnell verletzt
Auch Neema Matondo ist aus Sake geflohen und erreichte am Donnerstag das CBCA Ndosho Hospital. Sie wurde von den Splittern einer Artilleriegranate getroffen. Nach der Versorgung ihrer Wunden versucht sie, sich etwas in einem Zimmer zu erholen.
Ans rettende Ufer
Da die Straßen nicht sicher sind, versuchen viele Menschen über den Kivu-See zu fliehen. Diese Vertriebenen waren am Freitag mit einem vollbesetzten Holzboot im Hafen von Nzulo unterwegs, einem westlichen Vorort von Goma.
400.000 ohne Zuhause
Endlich haben sie das Ufer erreicht, auch wenn in Nzulo die Lage ebenfalls alles andere als sicher ist. Nach Angaben der Vereinten Nationen mussten seit Jahresbeginn bereits rund 400.000 Menschen ihr Zuhause in der umkämpften Region verlassen.
Droht ein großer Krieg?
Blauhelme der UN-Friedensmission MONUSCO am Samstag in Goma. Seitdem die M23-Rebellen mehr Gebiete als je zuvor unter ihre Kontrolle gebracht hatten, sahen sich sogar die Vereinten Nationen dazu veranlasst, vor der Gefahr eines umfassenderen regionalen Krieges zu warnen. Die DR Kongo und die UN werfen dem Nachbarland Ruanda vor, den Konflikt zu schüren.
Friedenssoldaten unter Beschuss
Ein ausgebrannter Mannschaftstransporter der UN-Friedensmission am Samstag in einem Außenbezirk von Goma. Bei den Gefechten in der Nähe der Stadt wurden am Wochenende neun Friedenssoldaten aus Südafrika getötet, wie das südafrikanische Militär mitteilte - darunter zwei MONUSCO-Angehörige.
UN bringen Mitarbeiter in Sicherheit
Zivile MONOSCO-Mitarbeiter versuchen, Goma zu verlassen. Die Vereinten Nationen wollen nicht unbedingt erforderliches Personal in Sicherheit bringen. Der Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, rief zur "sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten" auf. Er forderte von den Konfliktparteien nachdrücklich, das Leben der Zivilbevölkerung zu schützen.