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Das Facebook-Desaster

16. August 2012

Seit Ablauf der ersten Haltefrist für die Facebook-Aktien, geht der Wert des Papiers stetig nach unten. Die Erstzeichner haben bereits rund die Hälfte ihres Investments verloren.

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(Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Aktie des sozialen Netzwerks Facebook verlor an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq im Frühhandel um mehr als sechs Prozent und sank auf ein vorläufiges Allzeittief. Die Aktie wurde mit weniger als 20 Dollar notiert, der Ausgabewert hatte noch 38 Dollar betragen.

An diesem Donnerstag endete eine erste Haltefrist, innerhalb derer Aktionäre, die schon länger Anteilsscheine besitzen, nicht handeln durften. Als sie dann verkauften, verlor das Papier drastisch an Wert. Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass einige Aktionäre, die sich heute von ihren Papieren trennten, "Unternehmensinsider" sind. Darunter sind möglicherweise auch Mitglieder des Verwaltungsrates, die Einblick in die Geschäfte des Unternehmens haben. Verlieren diese Personen das Vertrauen in ihre eigene Firma, sendet das keine vertrauenerweckenden Signale an die anderen Aktionäre.

Nur ein vorläufiger Tiefpunkt?

Das Geschäftsmodell von Facebook ist in letzter Zeit immer wieder kritisch hinterfragt worden. Hauptsächlich deshalb, weil Firmengründer Mark Zuckerberg keine Antwort auf die veränderten Gewohnheiten seiner Kunden zu haben scheint. Die Facebook-Nutzung verlagert sich immer mehr auf den Zugang durch Smartphones, auf denen weniger Werbung dargestellt werden kann. Mit Werbung aber macht der Konzern seinen Gewinn.

Mark Zuckerberg selbst kann seine Aktien erst im November verkaufen, bis dahin unterliegt auch er einer Haltepflicht. Solche Fristen werden bei einer Aktienemission festgelegt, um allzu große Kursschwankungen durch frühzeitige Spekulationen zu verhindern. In diesem Jahr laufen Fristen für insgesamt 1,2 Milliarden Aktien ab. Sollte sich der heutige Trend fortsetzen, würde der Kurs der Facebook-Aktie noch sehr viel tiefer fallen.

dk/hp (dpa, rtr, afp, apd)