China verliert an Schwung
8. Oktober 2012Nach dem Internationalen Währungsfonds kürzt auch die Weltbank die Wachstumsprognose für China. 2012 wird die chinesische Wirtschaft laut einem Bericht der Weltbank voraussichtlich um 7,7 Prozent wachsen statt wie noch im Mai angenommen um 8,2 Prozent. Für nächstes Jahr reduzierte die Organisation die Schätzung auf 8,1 Prozent von 8,6 Prozent. Der Abschwung in China in diesem Jahr sei deutlich gewesen, erklärten die Experten. "Einige fürchten, dass er sich noch beschleunigen könnte", hieß es in dem Weltbankbericht zu Ostasien und dem Pazifikraum, der in Singapur veröffentlicht wurde.
Das Wachstum in China hat sich vor allem durch Kontrollmechanismen der Regierung zur Abkühlung der überhitzten Wirtschaft und Inflation verlangsamt. Aber auch die schwache Nachfrage nach chinesischen Exporten hat zum schwächeren Wachstum beigetragen. Vor allem die Krise in Europa macht dem einstigen Wachstumsmotor zu schaffen. Die EU gilt als Chinas wichtigster Handelspartner. Im zweiten Quartal 2012 fiel das chinesische Wachstum auf ein Drei-Jahres-Tief von 7,6 Prozent. Auch die chinesische Regierung gestand ein, dass damit möglicherweise noch nicht der Tiefpunkt erreicht sei und das Wachstum noch weiter abnehmen könnte.
Verlangsamung in ganz Asien
Auch für ganz Asien hat die Weltbank ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum gesenkt. Für dieses Jahr wird in den Schwellenländern im asiatisch-pazifischen Raum mit einem Wachstum von 7,2 Prozent gerechnet, im Mai lag die Prognose noch bei 7,6 Prozent. "In einem fragilen äußeren Umfeld verlangsamt sich die Wirtschaft in Ostasien und in der Pazifikregion weiter", teilte die Weltbank mit. Als große Risiken auch für Asien identifizierte sie die Schuldenkrise in Europa und die US-"Fiskalklippe" - eine Mischung aus Einschnitten bei Steuern und Ausgaben, die Ende des Jahres in Kraft treten werden und das Wachstum belasten könnte.
zdh/sc (dapd, Reuters)