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China gelingt Andock-Manöver im Orbit

6. Dezember 2020

Chinas unbemanntes Raumschiff "Chang'e 5" hat eine der schwierigsten Hürden auf dem Rückweg vom Mond zur Erde genommen. Im Gepäck: Gesteinsproben, die erstmals seit 44 Jahren wieder gesammelt wurden.

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China Mondmission | Übertragung des gesammelten Gesteins in die Rückkehrkapsel
Das Foto der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA zeigt den Orbiter - der den Mond umkreist - und an dem das Aufstiegsmodul erfolgreich ankoppelte Bild: China National Space Administrat/AFP/Getty Images

Chinesischen Wissenschaftlern ist das erste robotergesteuerte Andock-Manöver eines Raumschiffes in der Umlaufbahn des Erdtrabanten Mond gelungen. Das Aufstiegsmodul des nach der chinesischen Mondgöttin benannten Raumschiffes "Chang'e 5"  koppelte erfolgreich an den Orbiter an, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Rund zwei Kilogramm Mondgestein, die zur Erde transportiert werden sollen, seien anschließend sicher in der Rückkehrkapsel verstaut worden.  

Das Manöver in 380.000 Kilometer Entfernung galt als einer der schwierigsten Schritte auf dem Flug zurück zur Erde. Die junge Raumfahrtnation China will Erfahrungen sammeln, mit denen in Zukunft auch eine bemannte Landung auf dem Mond gelingen kann.

China Mondmission | Übertragung des gesammelten Gesteins in die Rückkehrkapsel
Experten der Raumfahrtbehörde CNSA beobachten das Andock-Manöver Bild: Jin Liwang/Xinhua/picture alliance

Landung für Mitte Dezember erwartet

Im nächsten Schritt wird sich die Rückkehrkapsel von der Aufstiegsstufe trennen und auf den richtigen Zeitpunkt für die Landung auf der Erde warten, wie Xinhua weiter meldete. Diese wird Mitte Dezember in der Inneren Mongolei erwartet. 

Die chinesische Mondmission erfolgt 51 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung der USA am 21. Juli 1969, bei der Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin als erste Menschen die Oberfläche des Erdtrabanten betraten. Die USA haben sechs Mal Astronauten auf den Mond gebracht. Mit "Apollo 17" im Dezember 1972 stellte die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA ihre bemannten Mondlandungen ein.

Es ist das erste Mal seit 44 Jahren, dass wieder Gesteinsproben auf dem Mond gesammelt wurden und zur Untersuchung auf die Erde gebracht werden sollen. Zuletzt hatte 1976 die sowjetische Robotersonde "Luna 24" Bodenproben des Mondes genommen. Bei einer erfolgreichen Rückkehr wären die Chinesen nach den USA und der Sowjetunion erst die dritte Nation, der ein solches Vorhaben gelungen ist.

Chinesische Sonde hebt vom Mond ab
Ein simuliertes Foto der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA zeigt, wie das Aufstiegsmudul am Donnerstag von der Mondoberfläche abhebt Bild: China National Space Administration/Xinhua/AP/picture alliance

Forscher erhoffen sich von den Untersuchungen der Proben neue Erkenntnisse über die vulkanische Aktivität des Mondes. Die Apollo-Missionen der USA hatten rund 380 Kilogramm Mondgestein mitgebracht. Die Sowjetunion sammelte mit ihren unbemannten Missionen etwa 300 Gramm ein.

"Chang'e 5" war am 23. November vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet. Am 1. Dezember setzte der Lander in einem nach dem deutschen Astronomen Karl Rümker (1788-1862) genannten Vulkangebiet auf, das bislang unerforscht ist. Es liegt im "Ozean der Stürme" im oberen, linken Teil der erdzugewandten Seite des Mondes. 

se/kle (dpa, ap, afp)

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