Chaotische Zustände an albanisch-griechischer Grenze
20. August 2002Köln, 20.8.2002, DW-radio / Albanisch
Die chaotischen Zustände an den albanisch-griechischen Grenzübergängen Kapshtica und Kakavijë, wo Tausende Albaner, die in Griechenland wohnen, seit vier Tagen auf ihre Abfertigung durch die griechischen Grenzbeamten warten, hat Reaktionen nicht nur bei der Bevölkerung und den politischen Parteien, sondern auch bei Menschenrechtsgruppen ausgelöst. Diese Gruppen, das Helsinki-Komitee für Menschenrechte und das albanische Zentrum für Menschenrechte, die größten auf diesem Gebiet tätigen Vereine, üben Druck auf die albanischen Behörden aus, damit diese sich für den Schutz ihrer Bürger einsetzen. Die Mitglieder der Vereine waren an Ort und Stelle in Kakavijë und Kapshtica und haben Informationen aus verschiedenen Quellen gesammelt.
Das albanische Zentrum für den Schutz der Menschenrechte sagt in einer heute Mittag (20.8.) verteilten Erklärung, dass das, was seit Tagen an den beiden Grenzübergängen geschehe, deutlich die Verantwortungslosigkeit des albanischen Staates und die flagrante Verletzung der Menschenrechte durch die griechische Seite zeige. Es gehe um Menschen, deren Arbeitsplätze gefährdet seien, um Menschen, die darauf warteten, sich zur Behandlung in griechische Krankenhäuser zu begeben.
Die Bewegungsfreiheit sei ein Grundrecht aller. Es handele sich um normale Bürger, nicht um gesuchte Personen, gegen die Strafverfahren anhängig seien. Für die Mitglieder des albanischen Zentrums für Menschenrechte handelt die griechische Seite absichtlich und mit dem Ziel der Provokation. Sie benutze das derzeit hohe Verkehrsaufkommen an der Grenze nur als Ausrede für die Zustände. (...) Auch das Helsinki-Komitee hat nach gründlichem Sammeln von Information an das Außenministerium in Tirana appelliert, bei seinen griechischen Gesprächspartnern zu intervenieren. (MK)