Bundesliga: Bayern wird Sofa-Meister, enger Kampf um Europa
5. Mai 2025Als die Entscheidung gefallen war und am Sonntagabend feststand, dass der FC Bayern München zum 34. Mal deutscher Meister ist, fielen sich die Münchener Spieler um den Hals und grölten gemeinsam den Klassiker "We are the Champions". Allerdings fand dieser Ausbruch kollektiver Freude nicht in einem Fußballstadion statt, sondern in einem Restaurant.
Die Bayern hatten es bei ihrem Spiel am Samstag bei RB Leipzig nämlich verpasst, selbst für vollendete Tatsachen zu sorgen. Sie hätten einen Sieg benötigt, um die Fußball-Bundesliga am 32. Spieltag vorzeitig zu entscheiden. Doch ein spätes Tor des Leipzigers Yussuf Poulsen zum 3:3-Aufsgleich in der Nachspielzeit machte den Bayern einen Strich durch die Rechnung.
Da allerdings Bayern-Verfolger und Titelverteidiger Bayer Leverkusen am Sonntag beim SC Freiburg ebenfalls nur Unentschieden spielte, standen die Bayern doch noch vorzeitig als Meister fest. Sie hatten sich das 2:2 der Werkself gemeinsam angeschaut, in der Hoffnung, dass es am Ende etwas zu bejubeln gäbe.
"Was für ein unglaubliches Gefühl. Glückwunsch an die Spieler für ihre herausragende Leistung über die ganze Saison hinweg", sagte Bayern-Trainer Vincent Kompany. "Wir haben jetzt Zeit zu genießen, dass wir die Bundesliga gewonnen haben." Besonders für Stürmer Harry Kane war der Titel etwas Besonderes: Mit 31 Jahren und nach 694 Spielen und etlichen Toren im Profibereich durfte er endlich den ersten Titel seiner Karriere feiern.
Für "Titelhamster" Thomas Müller bildet die Meisterschaft, seine 13., dagegen einen gebührenden Abschluss nach 17 Jahren als Profi des FC Bayern. Müller bekommt nach der Saison keinen Vertrag mehr. Ob der 35-Jährige seine Karriere beendet oder in die USA wechselt, steht noch nicht fest.
Enges Rennen um Europa
Während ganz oben in der Tabelle nun also die erste Entscheidung der Saison gefallen ist, geht es im Kampf um die Europapokalplätze spannend weiter. Beste Aussichten auf einen Platz in der Champions League hat Eintracht Frankfurt. Der Tabellendritte hielt mit einem 1:1 beim FSV Mainz 05 einen seiner Verfolger auf Abstand. Die Eintracht hat 56 Punkte. Vier Zähler dahinter sind die Freiburger nach dem Punktgewinn gegen Leverkusen Vierter (52).
Auf Rang fünf ist Borussia Dortmund (51) in Lauerstellung. Hinter Dortmund haben auch Leipzig (50), Mainz (48), Werder Bremen (47) und Borussia Mönchengladbach (45) zumindest theoretisch noch Chancen auf Europa.
Allerdings könnte es schwer werden, die Dortmunder noch abzufangen, denn der BVB scheint gegen Ende einer insgesamt schwachen Saison rechtzeitig in Form zu kommen Er gewann gegen den VfL Wolfsburg klar mit 4:0. "Es hätte auch viel knapper ausgehen können", gab Dortmunds Trainer Niko Kovac nach dem Spiel zu. "Wir haben noch zwei Spiele und diese zwei Spiele müssen wir sehr ernst angehen, weil noch einiges zu holen ist."
Für seinen Wolfsburger Kollegen Ralph Hasenhüttl hatte das Ergebnis Konsequenzen: Da Wolfsburg nun keinen internationalen Wettbewerb mehr erreichen kann, zog der Verein die bereits zum Saisonende beschlossene Trennung vor und entließ Hasenhüttl mit sofortiger Wirkung.
Bochum vor dem Abstieg
Auch im Kampf gegen den Abstieg ist noch keine Entscheidung gefallen. Allerdings sieht es für den VfL Bochum immer schlechter aus. Die Bochumer spielten am Freitagabend bei Abstiegskonkurrent 1. FC Heidenheim nur 0:0. Da der bisherige Tabellenletzte Holstein Kiel mit 3:1 beim FC Augsburg gewann, belegt Bochum nun den letzten Platz der Tabelle.
Der VfL hat 22 Punkte und kann sich nur noch über die Relegation retten. Auf dem Relegationsplatz liegt Heidenheim mit 26 Zählern, 17. ist Kiel mit 25 Punkten.
Dennoch gab Bochums Trainer Dieter Hecking sich noch nicht geschlagen. "Wenn ich mich an die letzte Saison erinnere, hatte der VfL vier Punkte Vorsprung auf Mainz 05 und ist am Ende hinter den Mainzern gelandet. Es ist noch nicht vorbei", sagte er.
Ergebnisse und Torschützen des 32. Spieltags:
RB Leipzig - Bayern München 3:3 (2:0)
Tore: 1:0 Sesko (11.), 2:0 Klostermann (39.), 2:1 Dier (62.), 2:2 Olise (63.), 2:3 Sané (83.), 3:3 Poulsen (90.+5)
SC Freiburg - Bayer Leverkusen 2:2 (1:0)
Tore: 1:0 Eggestein (44.), 2:0 Hincapie (49., Eigentor), 2:1 Wirtz (82.), 2:2 Tah (90.+3)
FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Kristensen (16.), 1:1 Burkardt (57.)
Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Guirassy (3.), 2:0 Guirassy (59.), 3:0 Adeyemi (69.), 4:0 Adeyemi (73.)
Borussia Mönchengladbach - TSG Hoffenheim 4:4 (2:1)
Tore: 1:0 Chiarodia (5.), 2:0 Reitz (32.), 2:1 Chaves (43.), 2:2 Bülter (54.), 3:2 Honorat (64.), 3:3 Hlozek (74.), 3:4 Tabakovic (81.), 4:4 Kleindienst (90.+1)
FC St. Pauli - VfB Stuttgart 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Woltemade (88.)
Gelb-Rote Karten: Van der Heyden wegen Handspiels (57., nach Videobeweis), Vasilj wegen unsportlichen Verhaltens (90.+6)
Bes. Vorkommnis: Vasilj (St. Pauli) hält Handelfmeter von Woltemade (60.)
Union Berlin - Werder Bremen 2:2 (1:2)
Tore: 0:1 Stage (2.), 0:2 Stage (15.), 1:2 Rothe (37.), 2:2 Bénes (84.)
1.FC Heidenheim - VfL Bochum 0:0
Tore: keine
FC Augsburg - Holstein Kiel 1:3 (0:2)
Tore: 0:1 Machino (25., Elfmeter), 0:2 Bernhardsson (40.), 0:3 Bernhardsson (51.), 1:3 Mounié (90.)