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Bulgarischer Finanzminister Weltschew zurückgetreten

8. August 2003

– Ausländische Analytiker sprechen von "der wichtigsten Reformfigur des Kabinetts von Simeon Saksgoburtggotski"

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Sofia, 8.8.2003, 1233 GMT, RADIO BULGARIEN, deutsch

Ministerpräsident Sakskoburggotski wird heute (8.8.) keine Entscheidung im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Finanzminister Weltschew treffen. Dies sagte ein Vertreter des Finanzministeriums dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk, und Regfierungssprecher Dimitar Zonew ergänzte, dass Milen Weltschew bis zum 22. August in Urlaub sei. (...)

Bulgariens Finanzminister Milen Weltshew reichte am Donnerstag (7.8.) seinen Rücktritt ein, und das stieß im Ausland auf sofortige Resonanz. Die größten Nachrichtenagenturen betonen, der Rücktritt von Milen Weltschew sei dadurch motiviert, dass seine Politik der strikten Budgeteinschränkungen nicht die Unterstützung der regierenden Koalition hatte. Die ausländischen Analytiker und Investoren sehen in Weltschew die wichtigste Reformfigur des Kabinetts von Simeon Saksgoburtggotski.

Bevor er das Amt des Finanzministers übernahm, war er im Laufe von drei Jahren bei der Investitionsbank Merryll Lynch in London als Vizepräsident für die neuen Märkte zuständig. Infolge der strengen Steuerpolitik von Weltschew waren jedoch die einfachen Bulgaren, deren Durchschnittslohn ca. 140 Euro beträgt, außerstande, das Wirtschaftswachstum zu spüren.(...) In letzter Zeit wurden in der bulgarischen Presse mehrere Artikel veröffentlicht, in denen die Vermutung geäußert wird, dass der Finanzminister und andere Politiker Beziehungen zu Kriminellen unterhalten.

Der Rücktritt von Milen Weltschew wirkte sich sofort auf die Finanzmärkte aus. Der Preis der bulgarischen Obligationen ist um einen halben Punkt gesunken, und Experten sprachen ihre Befürchtungen im Zusammenhang mit der Äußerung des Finanzministers aus, Bulgarien wolle keine Reformen mehr durchführen. (...) (fp)