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Bulgarischer Bankier klagt in Straßburg gegen Mazedonien

22. Juli 2003
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Skopje, 22.7.2003, DNEVNIK, mazed.

Der umstrittene bulgarische Bankier (ehemaliger Exekutivdirektor der "Balkanbank" in Bulgarien – MD) mit amerikanischem Pass, Iwan Dimitrow Mironow, hat eine Klage gegen Mazedonien beim Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingereicht. Die Behörden in Mazedonien hätten seine Rechte während der Verhaftung und der Auslieferung an Bulgarien nicht geachtet.

Die mazedonische Polizei hat Mironow auf Grund eines Interpol-Haftbefehls am 11. Dezember 2002 verhaftet. Am folgenden Tag setzte das Gericht eine Frist von 30 Tagen, innerhalb derer die bulgarischen Behörden seine Auslieferung beantragen können. Gegen Mironow wurde in Bulgarien Anklage erhoben, nachdem festgestellt wurde, dass er als Exekutivdirektor der "Balkanbank" gesetzwidrig Kredite in Höhe von 100 Millionen Euro gewährt hatte.

In der Anklageschrift an den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte heißt es, die mazedonischen Justizorgane hätten mit seiner Auslieferung an Bulgarien alle heimischen und internationalen Normen verletzt. Seinem Anwalt zufolge wurde die gesamte schriftliche und mündliche Kommunikation in mazedonische Sprache geführt, obwohl sein Mandant Mironow ein Ausländer sei. (...)

Der Bankier Mironow war ein enger Mitarbeiter des Inhabers der Holding "Multigroup" (mit über 360 staatlichen Firmen im In- und Ausland und noch mindestens 20 Firmen

der damaligen Staatssicherheit – MD), Ilija Pawlow, der in diesem Jahr (von einem Scharfschützen – MD) ermordet wurde. Mironow hat Bulgarien 1995 verlassen und sich im US-Bundesstaat Virginia niedergelassen. Er besitzt auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. (fp)