Bulgarische Währungsreserven erreichen die Grenze von 5 Milliarden Euro
8. Oktober 2003Sofia, 8.10.2003, 1237 GMT, RADIO BULGARIEN, deutsch
Die Tageszeitung "Dnevnik" berichtet auf ihrer Titelseite darüber, dass die bulgarischen Währungsreserven zum erstenmal die zehn Milliarden Lewa-Grenze, dass sind gut fünf Milliarden Euro, erreicht hat. In einigen Monaten soll die Bankkonsolidierungsgesellschaft wegen Erfüllung ihre Aufgaben aufgelöst werden. Sie soll rund 800 Millionen Lewa in den Staatshaushalt gebracht haben. Direkte Einkünfte für den Haushalt werden auch aus dem Verkauf der Bulgartabak Holding erwartet. Es haben sich in den ersten acht Monaten des Jahres Überschüsse im Staatshaushalt von rund 730 Millionen Lewa angehäuft, was gut zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes darstellt. Das führte laut der Zeitung "Dnevnik" zu dem Eindruck, dass die Regierung im Geld schwimmt. Politiker aus der regierenden Mehrheit gaben inoffiziell zu verstehen, dass ein intensives Investitionsprogramm vorbereitet wird. Auch Vertreter der Opposition diskutieren über die Frage, wie diese großen Überschüsse zur Stimulation der Entwicklung der Wirtschaft eingesetzt werden können. Das Finanzministerium hält sich aber in der Sache bedeckt. Die Zeitung erinnert daran, dass die Idee, die Staatsreserven auszugeben, vom Internationalen Währungsfond strikt abgelehnt wurde. Seine Mission bestand kürzlich darauf, einen Teil der Überschüsse für die Verringerung des Haushaltsdefizits unter die vorgesehenen 0,7 Prozent oder sogar für das Erreichen eines ausgeglichenen Haushaltes 2004 einzusetzen. (fp)