Bulgarische Unternehmen von Konzessions-Ausschreibung für die Flughäfen Warna und Burgas ausgeschlossen
27. Juli 2004Sofia, 27.7.2004, 1238 GMT, RADIO BULGARIEN IS, deutsch
Kein einziges bulgarisches Unternehmen wird sich an der Ausschreibung für die Konzessionen für die Flughäfen der bulgarischen Schwarzmeerstädte Warna und Burgas beteiligen können, zitiert die Tageszeitung "Sega" (dt.: "Jetzt" – MD) den bulgarischen Vizepremier und Minister für Transport und Fernmeldewesen, Nikolai Wassilew.
Nur führende Unternehmen, die internationale Flughäfen verwalten, werden an der Ausschreibung teilnehmen können, sagte Wassilew weiter. Sie müssen neben finanzieller Stabilität auch nachweisen können, dass sie mindestens einen Flughafen mit einem jährlichen Reiseverkehr von fünf Millionen Passagieren und einen weiteren mit mindestens zwei Millionen Passagieren verwalten. Es werden keine Interessenten zugelassen, die nur eine Flughafenkonzession im eigenen Land haben. Sie müssen solche mindestens in zwei verschiedenen Ländern besitzen und in den letzten fünf Jahren mindestens 100 Millionen Euro dort investiert haben. (...)
Die Konzession wird für 35 Jahre vergeben. Die bulgarische Regierung behält sich das Recht vor, in dieser Zeit weiterhin die Höhe der Flughafengebühren festzulegen. Im unterschied zur jetzigen Situation werden die Gebühren aber nicht in den Staatshaushalt einfließen, sondern beim Konzessionär bleiben. Die Konzessionsgebühr soll drei Millionen Euro betragen, und sofort nach Unterzeichnung des Vertrages in den bulgarischen Staatshaushalt eingezahlt werden.
Beide Flughäfen Warna und Burgas sollen an ein und denselben Konzessionär vergeben werden, allerdings mit getrennten Lizenzen, Investitionsprogrammen und Generalplänen. Laut Minister Wassilew werde der Flughafen in Burgas eine wichtige Rolle in der bulgarischen NATO-Mitgliedschaft spielen und stärker für NATO-Zwecke genutzt werden als dieser in Warna. Er sagte weiter, die Regierung erwarte mindestens 60 Millionen Euro Investitionen in jeden der Flughäfen. Der Staat behält sich auch das Recht vor, den Konzessionsvertrag jederzeit aufzulösen, wenn der Konzessionär seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Mehrere internationale Unternehmen hätten schon Interesse an den Flughafen Warna gezeigt, schreibt die Tageszeitung "Sega". (fp)