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Bulgarische Pressestimmen: Armut, Abwanderung, schlechte Sozialpolitik

15. März 2002

- Jetzt droht auch noch Kündigungswelle

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Sofia, 12.3.2002, RADIO BULGARIEN

RADIO BULGARIEN, deutsch, 12.3.2002, 1003 GMT

Die soziale und wirtschaftliche Lage in Bulgarien verschlechtert sich und die Menschen leben immer ärmer, stellt eine Expertenanalyse des Gewerkschaftsbundes fest. Den Unternehmen gehe es auch schlecht und sie gehen verstärkt ins Ausland, um die restriktive Steuerpolitik in Bulgarien zu umgehen. Die Sozialpolitik des Kabinetts sei äußerst umstritten, meinen die Gewerkschafter. Ihnen zufolge ist die im Staatshaushalt eingeplante Inflationsrate von 4,2 Prozent nicht realistisch, da die Inflation allein im Januar dieses Jahres bei 2,1 Prozent lag. (fp)

RADIO BULGARIEN, deutsch, 12.3.2002, 1008 GMT

Die auflagestärkste Tageszeitung "Trud" informiert heute (12.3.) ausführlich über die Warnung des Gewerkschaftsbundes, ab April erwarte man eine neue große Kündigungswelle. Das schließe man aus dem im Staatshaushalt um 35 Millionen Lewa gekürzten Mittel für Löhne und Gehälter. 400 000 Angestellte in staatlichen Ämtern und Gemeindeverwaltungen werden ohne Arbeit bleiben, so "Trud".

Auch die linksgerichtete "Sega" berichtet über den angekündigten Streik und zitiert den Vorsitzenden des Gewerkschaftsbundes Scheljasko Hristow: "Wenn Premierminister Simeon von Sachsen, Coburg und Gotha die volle Verantwortung für die Regierungspolitik nicht übernimmt und die Verhandlungen mit den Gewerkschaften über eine nationale Vereinbarung nicht fortgesetzt werden, rufen sie den Generalstreik aus."

Die Tageszeitung der Oppositionellen Union der Demokratischen Kräfte, "Demokrazija", erscheint heute auf der Titelseite mit der großen Überschrift "Protestwelle Ende März". Arbeitslos sind 1,2 Millionen Menschen, 40 Prozent der Bulgaren sind arm. Am 20.März treten die Kumpel in den Streik, lesen wir in der "Demokrazija". (fp)