Bulgariens Präsident besucht Nachbarland Mazedonien
26. Februar 2002Sofia, 26.2.2002, 1004 GMT, RADIO BULGARIEN, deutsch
Bulgariens Präsident Georgi Parwanow reist heute (26.2.) zu einem offiziellen Besuch nach Mazedonien. Er folgt eine Einladung seines mazedonischen Amtskollegen, Boris Trajkovski. Zu seinem Programm gehören Treffen mit Premierminister Ljubco Georgievski und dem Parlamentspräsidenten Stojan Andov sowie mit den Leitungen der verschiedenen Parlamentsfraktionen. Parwanow wird eine Ansprache vor dem Parlament halten. Während der Visite werden die Premierminister beider Länder bilaterale Abkommen unterzeichnen. (..)
Nach seinem Besuch in Brüssel wird die zweite Auslandsreise des neuen bulgarischen Präsidenten Parwanow nun nach Mazedonien führen. Das Programm sieht einen breiten Dialog zwischen den Gästen aus Bulgarien und ihren mazedonischen Gastgebern vor. (...) Mit Georgi Parwanow werden auch der Außenminister Solomon Passy und der Innenminister Georgi Petkanow reisen, wie auch eine Delegation von Abgeordneten aus allen im bulgarischen Parlament vertretenen Parteien.
Bereits am Dienstag sollen eine Reihe von bilateralen Dokumenten unterzeichnet werden: Über Zusammenarbeit beim Kampf gegen das organisierte Verbrechen, im Bereich der Kultur und voraussichtlich auch beim Bau der Eisenbahnlinie, die beide Staaten verbinden soll. Diese Verbindung ist ein Teil des europäischen Verkehrskorridors Nr. 8; die Bauarbeiten auf mazedonischen Territorium stagnieren jedoch aus finanziellen Gründen. In diesem Zusammenhang sagte Parwanow, diese Eisenbahnverbindung könne viel mehr für die Entwicklung der bulgarisch-mazedonischen Beziehungen beitragen als ein Dutzend politische Visiten. In einem Interview für die mazedonische Tageszeitung "Dnevnik" erklärte Staatspräsident Parwanow, dass er bei seinem Besuch den Schwerpunkt auf praktische Fragen legen wird. Als eine Priorität nannte er die Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Damit visiert Parwanow vor allem die Projekte des so genannten Infrastruktur- und Telekommunikationskorridors Ost-West an, der das Schwarze Meer mit der Adria über Bulgarien, Mazedonien und Albanien verbinden soll.
Bisher haben beide Staaten über 40 bilaterale Abkommen unterzeichnet, womit jedoch nicht alle Möglichkeiten in den Beziehungen zwischen beiden Ländern erschöpft sind. Gleichzeitig soll auch die Lage in Mazedonien und in der Region besprochen werden. Das gemeinsame Streben nach einer Integration in die EU und die NATO wird ebenfalls Gegenstand der Gespräche sein. (...) (fp)