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"Bulgarien zur Schneiderwerkstatt Europas geworden"

23. Mai 2002

- Exporte der Konfektionsindustrie übersteigen Importe um gut 133 Millionen Dollar

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Sofia, Mai. 2002, WIRTSCHAFTSBLATT, deutsch

Bulgariens Textilexporte haben im vergangenen Jahr erstmals die Marke von einer Milliarde US-Dollar übertroffen. Nach vorläufigen Angaben der Statistik wurden Konfektionsartikel im Wert von 1,058 Milliarden US-Dollar exportiert. Die Importe betrugen rund 925 Mio. US-Dollar. Dies ergibt einen Aktivsaldo von 133,4 Mio. US-Dollar.

Doch selbst ein flüchtiger Blick auf die Struktur der Importe und der Exporte zeigt, dass dieser Boom vor allem der Konfektionsindustrie zu verdanken ist und nicht der Stoffproduktion. In der Praxis ist Bulgarien zur Schneiderwerkstatt Europas geworden.

Nach inoffiziellen Expertenschätzungen beträgt der Anteil der Lohnfertigung zwischen 80 und 90 Prozent. Dies tritt besonders deutlich zum Vorschein, wenn man die Angaben über die Industrieproduktion nach Branchen mit denen über den Gesamtexport vergleicht. Dabei fällt auf, dass sie stark voneinander abweichen. Die Textil-, Trikotagen- und Konfektionsindustrie belegt momentan den sechsten Platz unter den Industriebereichen. Im Jahr 2000 betrug ihr Anteil an der Gesamtproduktion 5,5 Prozent, und im vergangenen Jahr dürfte er sechs Prozent erreicht haben. Gleichzeitig ist die Textilindustrie mit 21 Prozent an den Gesamtausfuhren des Landes beteiligt. Diese Diskrepanz erklärt sich hauptsächlich mit den Lohnfertigungsaufträgen.

Statistiker und Zöllner vertreten übereinstimmend die Auffassung, dass die Konfektions- und Textilindustrie zu den bestfunktionierenden Branchen der Volkswirtschaft gehört. In den letzten drei, vier Jahren verzeichnete dieser Bereich einen jahresdurchschnittlichen Exportzuwachs von 25 bis 27 Prozent. (...) (fp)