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Bulgarien will regionales Energieverteilungszentrum in Sofia einrichten

25. Mai 2004
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Sofia, 1237 GMT, RADIO BULGARIEN IS, deutsch

Bulgarien besteht weiterhin darauf, dass in Sofia ein regionales Energieverteilungszentrum eingerichtet wird. Im Konzept der bulgarischen Regierung für die Beteiligung unseres Landes an den regionalen Energiemärkten in Südosteuropa und am Energiemarkt der Europäischen Union ist vorgesehen, dass dieses Zentrum die Energiepolitik und die Ausführung von Energieprojekten in der Region koordiniert, schreibt die Tageszeitung "Dnevnik".

Die Initiative für die Einrichtung eines regionalen Energiemarktes in Südosteuropa kommt von der EU. Vor zwei Jahren unterzeichnete Bulgarien in Athen ein Memorandum für die Schaffung des regionalen Energiemarktes. Daran beteiligen sich Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Rumänien, Serbien und Montenegro, Kroatien und die Türkei. Die Idee ist, dass in den Staaten, die das Memorandum unterzeichnet haben, im Jahr 2005 Firmen direkt Verträge mit den Produzenten von Strom und Erdgas abschließen können. Im Konzept der bulgarischen Regierung ist auch vorgesehen, dass die Bulgarische Nationale Elektrizitätsgesellschaft Strom nach Italien sowie nach Österreich, Slowenien und Moldawien exportiert. Laut Prognosen wird es in Zukunft in Südosteuropa ein Defizit von 12 bis 14 Milliarden Kilowattstunden geben. Als Prioritäten für die Beteiligung Bulgariens am regionalen Energiemarkt werden das Projekt "Nabucco" für den Bau einer Erdgasleitung vom Iran bis Westeuropa sowie die Projekte für Erdölleitungen vom bulgarischen Schwarzmeerhafen Burgas bis zum griechischen Hafen Alexandropolis an der Ägäis und bis zum albanischen Vlore an der Adria eingeführt. Es ist ferner vorgesehen, den Transit von Erdgas nach Italien durch die Verlängerung der jetzt schon bestehenden Erdgasleitung zwischen Bulgarien und Mazedonien zu ermöglichen wie auch das bulgarische und das rumänische Erdgassystem miteinander zu verbinden. Bulgarien wird versuchen, Finanzen für die Projekte vom Stabilitätspakt für Südosteuropa, von internationalen Finanzinstituten und von großen Unternehmen zu finden, die bereit wären, in der Region zu investieren. (fp)