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Bulgarien: Vernichtung der SS-23 Schlüssel zum NATO-Beitritt

27. August 2002

– Neue Methode der Verbrennung von Raketentreibstoff angeblich gefahrlos

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Sofia, August 2002, Wirtschaftsblatt, deutsch

Die Bürgerproteste gegen die Vernichtung der sowjetischen SS-23-Raketen, die immer noch zur Bewaffnung der bulgarischen Armee gehören, sind nach Erkenntnissen des bulgarischen Geheimdienstes bewusst geplant, entfacht und sogar bezahlt worden. Bulgarien hatte die Verpflichtung übernommen, die Raketen bis November dieses Jahres zu vernichten, wenn im November in Prag das Gipfeltreffen der NATO stattfindet. Dort wird erwartet, dass das Land die Einladung zur Mitgliedschaft in der Allianz erhält.

Die Gegend um das Dorf Smeevo, wo der Raketentreibstoff verbrannt werden soll, wie die ganze Region Stara Sagora sind derzeit Schauplatz von Massenprotesten von Bürger- und Naturschutzorganisationen. Als ursprünglich geplant worden war, die Raketen zu sprengen, hatten dies die Protestierenden als mögliche Ursache für Erdbeben genannt. Seitdem die Vernichtungsart der Raketen verändert wurde, beteuern die Naturschützer, die Verbrennung würde der Umwelt unkorrigierbare Schäden zufügen. Die Regierung und Militärexperten versichern, dass die nun gewählte Methode der Verbrennung im unterirdischen Bunker völlig gefahrlos und in anderen Ländern bereits erprobt worden sei.

Zwischenzeitlich hat der US-Botschafter James Pardew kategorisch bekräftigt, dass Bulgarien keine Chance hat, in die Allianz aufgenommen zu werden, wenn die Raketen nicht bis November vernichtet sind. Russland missbilligt den Wunsch Sofias, NATO-Mitglied zu werden, obwohl es erklärt, dass es Bulgarien nicht hindern werde. (ykk)