Bulgarien und Jugoslawien wollen Verbindungsstraßen ausbauen
11. Oktober 2002Sofia, 11.10.2002, 1023 GMT, RADIO BULGARIEN, deutsch
Am Dienstag (8.10.) und Mittwoch (9.10.) dieser Woche fand in Sofia das dritte Forum der bulgarisch-jugoslawischen Kommission für Wirtschaftszusammenarbeit statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden Sitzungen der einzelnen Interessengruppen durchgeführt, bei denen es um die Gebiete Handel, Industrie, Fremdenverkehr und kleine und mittelständische Unternehmen ging. (...)
Bei den Gesprächen wurde hervorgehoben, wie wichtig ist es, die Verhandlungen zur Einrichtung einer Freihandelzone zwischen Bulgarien und Jugoslawien erfolgreich zuende zu bringen. Es würde den Warenaustausch stimulieren, wobei geplant ist, die Zölle bis 2007 schrittweise bis zur ihrer Abschaffung zu senken. Das wird nicht für landwirtschaftliche Erzeugnisse gelten, die unter ein besonderes Einfuhrregime gestellt werden sollen. Von gemeinsamem Interesse ist die Zusammenarbeit bei der Herstellung von Mineraldünger, (...) Waschmitteln, Landwirtschaftmaschinen, Medikamenten und Lebensmittel. Vorgeschlagen wurde die Einrichtung eines regionalen Informationsnetzes für kleine und mittlere Unternehmen wie auch die gemeinsame Teilnahme an grenzüberschreitenden Projekten finanziert durch die Europäische Union.
Ein besonderes Augenmerk galt bei den Gesprächen der Entwicklung der Transportinfrastruktur zwischen beiden Ländern, denn es ist unannehmbar, dass es auf den Verbindungsstraßen Abschnitte gibt, die man nur mit einer Geschwindigkeit bis 50 kmh befahren kann. Gemeint ist vor allem der Abschnitt Sofia - Dragoman – Stari Brod, heute Dimitrovgrad in Serbien, und Nis. Diese Strecke soll schrittweise in eine Autobahn verwandelt werden. Dazu sagte der bulgarische Transportminister Plamen Petrow, der auch Ko-Vorsitzender der bulgarisch-jugoslawischen Kommmission für Wirtschaftszusammenarbeit ist:
"Die jugoslawische Seite wird in der ersten Hälfte des kommendes Jahres die derzeit bestehende Straße modernisieren. Es wird aber bereits jetzt schon an die künftige Autobahn gedacht, die beide Länder verbinden soll. Erörtert haben wir auch die Möglichkeiten zur Finanzierung dieses Infrastrukturprojektes und ich hoffe, dass wir die Dinge beschleunigen können."
Auch die jugoslawischen Partner setzten einen Akzent auf die Entwicklung der Transportinfrastruktur zwischen beiden Ländern. Petar Trojanovic, Vorsitzender der jugoslawischen Seite der gemeinsamen Kommission für Wirtschaftszusammenarbeit und Minister für Wirtschaft und Binnenhandel Jugoslawiens sagte:
"Ich denke, dass alle Gebiete der Zusammenarbeit, die beim letzten Forum im Mittelpunkt des Interesses standen, auch diesmal besprochen wurden. Ich kann dabei die vorrangige Bedeutung aller Arten des Transports insbesondere des Eisenbahn- und Straßentransports unterstreichen. Ein Problem ist die finanzielle Absicherung der Vorhaben und ich hoffe, dass wir da einen Durchbruch schaffen. Wir haben uns bei der Weltbank und verschiedenen Programmen der Europäischen Union um eine Finanzierung beworben."
Vorgeschlagen wurde unter anderem auch die Vertiefung der Beziehungen innerhalb der regionalen Entwicklung des Energiewesens, der Landwirtschaft, des Umweltschutzes wie auch die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik, Standardisierung und Meteorologie. (...) (fp)