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Bulgarien setzt Militärmission im Irak fort

26. Oktober 2004
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Sofia, 26.10.2004, 1038 GMT, RADIO BULGARIEN IS, deutsch

Die schlechte Nachricht kam am Sonntagabend (24.10.). Zuerst die Nachrichtenagenturen und dann die bulgarischen staatlichen Stellen meldeten ein weiteres Opfer des bulgarischen Kontingents im Irak. (...) Es handelt sich um den siebenten getöteten bulgarischen Soldaten im Irak.

Die schwarze Chronik begann am 27. Dezember 2003, vier Monate nachdem das bulgarische Kontingent die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in Kerbala von den amerikanischen Truppen übernommen hatte. Damals drang bei einem Selbstmordanschlag ein mit Sprengstoff vollgestopftes Fahrzeug in den bulgarischen Stützpunkt "India" ein und explodierte. Dabei starben fünf Soldaten des ersten bulgarischen Bataillons im Irak und 27 weitere wurden verletzt. Das sechste Todesopfer gehörte dem zweiten Bataillon an. Unteroffizier Dimitar Dimitrow wurde am 23. April 2004 bei einem Schusswechsel mit den Milizen des Schiitenführers Muktada Sadr getötet.

Der jüngste Tod eines bulgarischen Soldaten im Irak wird in den nächsten Tagen für stürmische Reaktionen unter den heimischen Politikern sorgen. Die linke Opposition wird voraussichtlich erneut die Frage nach der bulgarischen Militärpräsenz im Irak stellen und im Parlament Debatten über den Rückzug des bulgarischen Bataillons verlangen. Andererseits wird die Regierung der Nationalen Bewegung Simeon II. in die heikle Lage versetzt, die von ihr gegenüber den Koalitionskräften im Irak übernommenen Engagements zu verteidigen und das im letzten Jahr ihrer Amtszeit, vor den Parlamentswahlen in 2005.

Immerhin gab der bulgarische Verteidigungsminister Nikolaj Swinarow heute zu verstehen, dass die Haltung der Regierenden eindeutig ist. Nachdem er den Angehörigen des getöteten Unteroffiziers Wladimir Paschow sein Beileid aussprach, betonte Minister Swinarow, dass Bulgarien weiterhin die Meinung vertritt, dass der Terrorismus an seinem Quell beseitigt werden müsse. Andererseits äußerte Außenminister Solomon Passi die Hoffnung, dass die Verlegung des bulgarischen Kontingents von Kerbala nach Diwania die Sicherheit der Soldaten, die die Mission Bulgariens im Irak fortsetzen, steigern wird. (fp)