Bulgarien senkt Körperschaftssteuer stärker als versprochen
10. November 2003Sofia, November 2003, WIRTSCHAFTSBLATT, deutsch
Im Jahr 2004 soll der Körperschaftssteuersatz von derzeit 23,5 auf 19,5 Prozent gesenkt werden, was der niedrigste Wert seit Beginn des Übergangs zur Marktwirtschaft wäre. Der angekündigte neue Steuersatz liegt sogar unter den vor einem Jahr versprochenen 20 Prozent.
Auf die Frage, ob dies die letzte Absenkung der Gewinnsteuer bis Ende der Amtszeit der Regierung sein werde, antwortete Finanzminister Milen Weltschew, er werde versuchen, sein Versprechen einzuhalten und den Körperschaftssteuersatz im Jahr 2005 auf 15 Prozent herabzusetzen. Die Steuern auf die Einkommen natürlicher Personen bleiben unverändert. Wesentlich erhöht werden hingegen die Akzisen auf Kraftstoffe und Tabakwaren.
Die relative Verringerung der Direktsteuern im Vergleich zu 2003 werde praktisch durch die Anhebung der Staatsgebühren aufgewogen, kommentierten Vertreter der Bulgarischen Wirtschaftskammer (BWK). Nach ihrer Ansicht vollzieht sich momentan ein paralleler Prozess der Erhöhung der indirekten Steuern in einem viel größeren Umfang. Die Kommunalgebühren stiegen immer mehr. (fp)