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Begleitetes Sterben für Banken?

10. Juli 2013

Geht eine Bank pleite, zahlen in Europa bald Eigentümer und Gläubiger für die Sanierung und Schließung. Nun ringt die EU um Details, etwa wer die Abwicklung anordnen darf – in Berlin regt sich Widerstand.

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Die Bankentürme der Skyline von Frankfurt erhellen auch das Wasser des Mains (Foto: dpa)
Bankentürme der Skyline von FrankfurtBild: picture-alliance/dpa

Zum Schutz der Steuerzahler will die EU-Kommission bei Bankenpleiten die Institute an den Kosten beteiligen und die Schließung zentral anordnen. So soll ein gemeinsamer EU-Fonds entstehen, in den die Banken selber einzahlen und der im Notfall für die Kosten der Abwicklung einer Pleitebank einspringt.

Diesen Gesetzesentwurf hat der zuständige EU-Kommissar Michel Barnier am Mittwoch in Brüssel vorgestellt. Die EU-Kommission selbst soll das letzte Wort haben und anordnen können, dass eine marode Bank dicht gemacht wird. Bislang liegt dies in der Kompetenz nationaler Behörden, in Deutschland bei der Bankenaufsicht Bafin.

EU will Banken abwickeln können

Massive Kritik

Die Pläne sollen 2015 in Kraft treten. Allerdings bedürfen sie noch der Zustimmung des Europaparlamentes und der EU-Staaten.

Aus vielen Ländern, darunter Deutschland, kommt massive Kritik an der Kompetenzverlagerung. Sie wollen der EU-Behörde nicht so viel Macht einräumen. Nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) fehlt dem Kommissionsvorschlag die Rechtsgrundlage, nur nationale Behörden könnten über die Abwicklung entscheiden. Schäuble hatte eine Änderung der EU-Verträge ins Spiel gebracht.

ul /zdh  (dpa, rtr)