Bosnien und Herzegowina verwehrt Kosovo-Bürgern mit UNMIK-Pässen die Einreise
14. Juni 2004Sarajevo, 13.6.2004, DNEVNI AVAZ, bosn.
Kosovo-Bürger, die UNMIK-Pässe besitzen, können seit vier Monaten nicht nach Bosnien und Herzegowina reisen. Bosnien und Herzegowina ist der zweite Staat in der Region nach Serbien und Montenegro, der diese Pässe nicht anerkennt, schreibt die bosnische Tageszeitung "Dnevni avaz".
Die Kosovo-Regierung hat von Bosnien und Herzegowina gefordert, diese Praxis zu ändern. Sie ist auch mit der Begründung nicht einverstanden, wonach diese UNMIK-Pässe nicht fälschungssicher seien und deshalb nicht anerkannt würden. Mimoza Kusari, die Sprecherin des Kosovo-Präsidenten Bajram Rexhepi, sagte, es gebe viele Indizien dafür, dass die bosnische Regierung diesen Beschluss auf Druck von Serbien und Montenegro gefasst habe.
"Dnevni avaz" schreibt, dass es zum innenpolitischen Skandal gekommen sei, nachdem bekannt wurde, dass es sich nicht um einen Beschluss der bosnischen Regierung handelt, sondern um eine selbstständige Handlung des Staatsdienstes zur Sicherung der Grenzen Bosnien und Herzegowinas, der dem bosnischen Innenministerium untersteht. (...)
Der Leiter des Dienstes, Mile Juric, sagte, dass er dies auf Grund des Asyl- und Aufenthaltsgesetzes beschlossen habe und fügte hinzu, dass der Staatsdienst zur Sicherung der Grenze vorher das Sicherheitsministerium dreimal vergeblich aufgefordert habe, das Problem zu lösen. (fp)