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Bombenanschläge auf zwei serbische Kirchen im Kosovo

18. November 2002

– KFOR-Bewachung war kurz zuvor aufgehoben worden – Auch von albanischer Seite scharfe Verurteilung der Anschläge

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Köln, 18.11.2002, BLIC, DW-radio / Albanisch, TANJUG

BLIC, engl, 18.11.2002

In einer serbischen Kirche in Ljubovo Selo (alban.: Lubove - MD) und einer serbischen Kirche in Djurakovica (alban. Gjurakose – MD) sind Sprengsätze gelegt worden. Die erste Kirche sei zerstört, die zweite beschädigt worden, berichtete UNMIK-Sprecher Andrea Angeli. "Das passierte genau, wie wir es erwartet haben. Sobald sich die KFOR zurückzog und die Kontrollpunkte vor unseren Kirchen aufgehoben hat, griffen albanische Extremisten sie an", erklärte Bischof Artemije (von Raska und Prizren – MD). UNMIK-Sprecherin Susan Manuel erklärte, UNMIK-Chef Michael Steiner habe sein aufrichtigstes Bedauern über diese Gewalttaten zum Ausdruck gebracht, die "ekelhaft" und "gegen die Zivilisation gerichtet" seien. (MK)

DW-radio / Albanisch, 18.11.2002

Der Präsident Kosovas, Ibrahim Rugova, verurteilt die Zerstörung der orthodoxen Kirchen in den Dörfern Gjurakose und in Lubove in der Gemeinde Istog (serb. Istok - MD) "Solche Akte gegenüber Kirchen in Kosova zerstören das positive Ansehen unseres Landes in der Welt. Das richtet sich gegen Toleranz, Frieden, Demokratie und die Unabhängigkeit Kosovas," erklärte der Präsident Kosovas.

Unterdessen nannten UNMIK-Chef Michael Steiner und der Ministerpräsident Kosovas Bajram Rexhepi die Beschädigung der Kirchen einen Akt des Vandalismus.

Diejenigen, die diesen Anschlag verübt haben, bemühten sich, das Ansehen Kosovas zu zerstören. (...) Nach Informationen der internationalen Polizei wurde die Kirche im Dorf Lubove gegen 0.00 Uhr zerstört. Der Anschlag auf die Kirche in Gjurakose wurde heute morgen gegen 5.00 Uhr verübt.

Ministerpräsident Bajhram Rexhepi äußerte sich dazu so: "Es ist ein Akt des Vandalismus und der Vorurteile. Die Verantwortlichen dieses Gewaltaktes meinen es nicht gut mit dem Kosova. Es ist völlig inakzeptabel. Michael Steiner hat versichert, das der Wiederaufbau der Kirchen aus dem Haushalt Kosovas bestritten wird. Ich bitte die Bürger Kosovas, die Vorurteile, die sie gegenüber der orthodoxen Kirchen haben, abzulegen. Die Untersuchungen in diesem Fall laufen noch und zu gegebener Zeit wollen die Polizei und die Justiz weitere Informationen bekannt geben.

TANJUG, engl., 17.11.2002

Die Diözese Raska-Prizren hat die terroristischen Anschläge vom Sonntag, bei denen orthodoxe Kirchen in Djurakovac und Ljubovo bei Istok in Metohija (der westliche Teil Kosovos, alban: Dukagjin – MD) zerstört wurden, auf das Schärfste verurteilt und verlangt, dass UNMIK und KFOR das Verbrechen untersuchen und die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. Die Anschläge auf zwei Kirchen in einer Nacht zeigten einmal mehr, dass ethnisch-albanische Extremisten die letzten Spuren des serbischen Volkes, seiner Kultur und Geschichte in Kosovo-Metohija ausradieren wollten (...) (MK)

TANJUG, engl., 17.11.2002

Der Leiter des Koordinierungszentrums für Kosovo-Metohija, Nebojsa Covic, hat die jüngste Zerstörung orthodoxer Kirchen in Djurakovac und Istok scharf verurteilt. In einer Erklärung gegenüber TANJUG weist Covic darauf hin, dass die beiden Kirchen bis vor kurzem von spanischen KFOR-Truppen bewacht worden seien. Die Wachen seien jedoch mit der unrealistischen Begründung abgezogen worden, die Sicherheitslage im Kosovo habe sich verbessert. Mehr als 138 orthodoxe Gebetsstätten in Kosovo-Metohija sein bislang zerstört worden, aber kein einziger Schuldiger sei festgenommen oder strafrechtlich verfolgt worden. "Über was für eine Art von Sicherheit reden wir hier?", fragte Covic. (MK)