Bildungsminister des Kosovo verbietet Gottesdienste in öffentlichen Schulen
2. Februar 2004Pristina, 30.1.2004, KOHA DITORE, alban.
Muslimische Gläubige dürfen in den Bildungseinrichtungen Kosovas nicht länger Gottesdienste durchführen. Der Minister für Bildung, Wissenschaft und Technologie, Rexhep Osmani, erklärte, Schüler weiterführender Schulen und Studenten an Universitäten dürften zu den Zeiten, da Gottesdienste abgehalten werden sollten, die Unterrichtsräume verlassen und ihre religiösen Pflichten in den geeigneten Einrichtungen verrichten.
"Aktivitäten, die zu religiöser Propaganda, egal von welcher Religion, führen, sind in öffentlichen Schulen nicht gestattet", erklärte Minister Osmani nach einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Islamischen Gemeinschaft Kosovas, Naim Ternava.
Osmani sagte, in den öffentlichen Institutionen seien die Bedingungen nicht gegeben, um muslimischen Gläubigen zu gestatten, ihre religiösen Pflichten zu verrichten, denn es gebe Orte, die für derartige Aktivitäten vorgesehen seien. "Das gilt auch für Literatur und andere Aktivitäten. Wir haben darüber gesprochen, die Probleme durch Vereinbarungen zu lösen", erklärte der Bildungsminister. Damit solle den muslimischen Gläubigen gestattet werden, die Unterrichtsräume zu verlassen und zu geeigneten Orten zu gehen und dort ihre Riten zu erfüllen.
Muslimische Gläubige werden weiterhin ihre religiösen Riten verrichten, aber nicht innerhalb öffentlicher Institutionen, erklärte Rexhepi nach einem Treffen mit Ternava gestern in den Räumen der Islamischen Gemeinschaft Kosovas.
Der Großmufti Kosovas seinerseits sagte vor Journalisten, er habe gefordert, dass es den kosovarischen Muslimen gestattet werde, in öffentlichen Institutionen zu beten, wenn sie zu der Zeit, da sie ihre religiösen Verpflichtungen erfüllen müssten, weit entfernt von religiösen Einrichtungen seien. "Ich habe nicht gesagt, öffentliche Einrichtungen sollten in Moscheen umgewandelt werden, aber was ich sagte ist, dass in Kooperation mit den Leitern der Institutionen den Gläubigen der Raum zur Verfügung gestellt wird, wo sie ihre religiösen Rituale frei verrichten können", so Naim Ternava. (MK)