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Besuch von Kosovo-Premier Rexhepi in Nord-Mitrovica führt zu Ausschreitungen

8. Dezember 2003
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Bonn, 8.12.2003, B92, FONET

B92, nach BETA, engl., 6.12.2003

Der Premierminister des Kosovo, Bajram Rexhepi, musste heute aus einem Restaurant in der nördlichen Hälfte von Mitrovica flüchten, nachdem ortsansässige Serben anfingen, das Haus mit Steinen zu bewerfen. Bajram Rexhepi traf sich mit Vertretern der Weltbank in der Pizzeria "Broj Jedan" in der überwiegend serbischen Hälfte der ethnisch geteilten Stadt. Nachdem sich die Menge vor dem Restaurant versammelte, verließ er das Haus durch die Hintertür. Der Premierminister erklärte hinterher, die Menschen in der nördlichen Hälfte der Stadt seien es nicht gewohnt, ihn zu sehen. (MK)

B92, nach BETA, engl., 7.12.2003

Der Premierminister des Kosovo hat eine als "Brückenwächter" bekannte Gruppe von Serben beschuldigt, hinter dem gestrigen Zwischenfall in Kosovka Mitrovica zu stecken. "Das Verhalten der serbischen Hooligans der so genannten "Brückenwächter" ist nicht neu. Seit fast vier Jahren terrorisieren sie die nichtserbische Bevölkerung von Nord-Mitrovica", heißt es in einer Erklärung aus dem Büro von Bajram Rexhepi. (...) Die "Brückenwächter" entstanden nach dem Krieg im Kosovo als inoffizielle Wächter auf der serbischen Seite der Brücke, die die Stadt zwischen Serben und Albanern teilt. (MK)

FONET, serb., 7.12.2003

Die UNMIK-Polizei hat bekannt gegeben, dass der Premierminister des Kosovo gestern (6.12.) ein Restaurant im Norden von Kosovska Mitrovica unangemeldet besucht habe, zur selben Zeit, als sich dort auch eine Delegation der Weltbank aufhielt.

Unbekannte Täter bewarfen das Restaurant mit Steinen, während der Kosovo-Premier und Mitglieder der Delegation sich im Inneren aufhielten. Mehrere Fenster gingen zu Bruch und der Premierminister verließ das Restaurant unverletzt", so. die UNMIK-Polizei.

Die internationale Delegation verließ das Restaurant in einem Auto und einem Bus der UN, verirrte sich in der Stadt und landete im Krankenhaus im nördlichen Teil der Stadt, wo sich das Geschehen fortsetzte", so die UNMIK-Polizei, die weiter mitteilte, dass "sich etwa 150 Personen vor dem Krankenhaus versammelten".

Ein Bus wurde beschädigt und zwei Autos der Kosovo-Polizei und ein nicht identifiziertes Auto wurden angezündet.

Die Delegation verließ das Gebäude und versteckte sich im Hauptquartier der regionalen Polizei. Ein Mitglied der internationalen Delegation sei leicht verletzt worden, heißt es in der Erklärung. "Die UNMIK-Verwaltung und die UNMIK-Polizei sind sehr beunruhigt über die Tatsache, dass eine Delegation einer bedeutenden internationalen Organisation angegriffen wurde, als es ihr Ziel war, Wege zur Sicherung der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in Kosova zu finden," so die UNMIK-Polizei in ihrer Erklärung. (MK)