Bericht über Lebensstandard in Usbekistan vorgelegt
10. Juli 2003Köln, 10.7.2003, DW-radio / Russisch
Die Vertretung der Weltbank in Usbekistan hat erstmals in der Geschichte des Landes einen Bericht über den Lebensstandard der Bevölkerung veröffentlicht. Es berichtet Jurij Tschernogajew:
Die Verfasser des Berichts heben hervor, dass mehr als ein Viertel der Bevölkerung des Landes zur Kategorie der Armen gehört, von denen wiederum ein Drittel in äußerster Armut lebt. Die Untersuchung zu den Gründen für die Armut ergab unter anderem, dass ein stetiger Rückgang ausländischer Investitionen zu verzeichnen ist. Die ausländischen Investitionen belaufen sich derzeit auf nur drei US-Dollar pro Kopf der Bevölkerung. Das ist einer der geringsten Werte innerhalb der GUS. Usbekistan nimmt ferner unter den GUS-Staaten den letzten Platz beim Wachstum des Bruttoinlandsproduktes ein, das im Jahr 2001 2400 US-Dollar pro Kopf der Bevölkerung betrug. Um die Wirtschaft anzukurbeln, setzt der Staat auf kleine Unternehmer, von denen aber 66 Prozent nach Angaben der Weltbank-Experten Schmiergelder zahlen müssen. Eines der größten Probleme der Bevölkerung ist der Gesundheitsschutz. Die Staatsausgaben für den Gesundheitsschutz gingen von sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes zur Zeit der Sowjetunion auf 2,6 Prozent im Jahre 2000 zurück. Von den Arbeitslosen sind bei den Ämtern lediglich acht Prozent gemeldet und nur ein Fünftel von ihnen erhält eine staatliche Unterstützung. Unterdessen wird mehr als die Hälfte der Mittel des staatlichen Fonds zur Förderung von Beschäftigung für teure und ineffiziente Maßnahmen ausgegeben. (MO)