Belgrader Sender B92 plant laut Zeitungsbericht Gründung eines Rundfunk- und TV-Senders im Kosovo
21. Juli 2004Pristina, 13.7.2004, KOSOVA SOT, alban.
Wie Kosova Sot aus sehr zuverlässigen Quellen erfahren hat, stehen bestimmte Kreise in Kosova in intensiven Verhandlungen mit dem Belgrader RTV B92 über die Eröffnung eines Radio- und Fernsehsenders in serbischer Sprache in Kosova. Die Sendekapazitäten dieses Kanals wären so stark wie die der drei bestehenden Sender in Kosova. Aus unseren Quellen verlautet, dass B92 schon vor langer Zeit den Antrag gestellt hat, seine Geschäftstätigkeit auf Kosova auszuweiten, aber seine Bemühungen, den Sendebetrieb für das gesamte Territorium Kosovas aufzunehmen, intensivierten sich nach den Ereignissen vom März und im Gefolge einiger Empfehlungen der OSZE, für bessere Informationen für die serbische Minderheit mittels eines besonderen Fernsehkanals zu sorgen. Aus unseren Quellen heißt es, mehrere Fernsehsender in Serbien kämpften eine erbitterte Schlacht um Frequenzen in Kosova. Berichten zufolge wird der Krieg um Frequenzen zwischen RTS, B92 und BKTV ausgefochten.
Laut unseren Quellen könnte im Fall einer Zuerkennung von Frequenzen für einen serbischen Fernsehsender dieser in den Räumlichkeiten von Radio Kosova untergebracht werden, wo es angeblich genug ungenutzten Platz gibt.
Unterdessen bereitet das Management von Kosovas stärkstem Sender (Radio Kosova) ein konkretes Projekt für einen zweiten Radiosender vor, der, sollte er Frequenzen bekommen, mehr Sendungen in den Sprachen der Minderheiten einschließlich der serbischen, ausstrahlen würde.
Die internationalen Behörden, die für die Radio- und Fernsehfrequenzen in Kosova zuständig sind – UNMIK, und OSZE -, haben es abgelehnt, zu Gerüchten über die den Antrag von B92 auf kosova-weite Frequenzen Stellung zu nehmen. (...)
Der Direktor von B92, dem stärksten (unabhängigen) Rundfunk- und Fernsehsender Serbiens, Veran Matic, erklärte gegenüber unserer Zeitung:
"Ich bin sehr interessiert an einer Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten im Kosovo. Wir stehen in intensiven Gesprächen hinsichtlich der Möglichkeit, ein Korrespondentenbüro in Prishtina zu eröffnen, das heißt, dort stärker vertreten zu sein, denn wir sind ein Fernsehsender, und es reicht nicht, eine Telefonverbindung zu haben. Wir wollen auch Bilder aus Prishtina haben".
"Wir haben einen Plan entworfen, der die Eröffnung eines Büros mit etlichen Mitarbeitern vorsieht, das die Bevölkerung mit glaubwürdigen Informationen sowohl für Radio als auch Fernsehen sowie für unsere Webseite in allen Sprachen einschließlich Albanisch versorgen könnte", so Matic. (MK)