Belgrader Kosovo-Koordinator Covic stellt Plan zur Rückkehr geflohener Serben vor
2. Mai 2002Belgrad, 30.4.2002, B92, engl.
Belgrad hat die Bildung kompakter Wohngebiete in Kosovo vorgeschlagen, um die Rückkehr von etwa 300000 Serben und anderen Nicht-Albanern, die seit der Ankunft der internationalen Friedenstruppen in der Provinz vertrieben sind, zu ermöglichen. Die 24 vorgesehen Gebiete würden gebildet werden, indem von Serben und anderen Nicht-Albanern bewohnte Enklaven, die nach dem Ende der NATO-Bombardements im Jahre 1999 in der Provinz geblieben waren, miteinander verbunden würden. Das erklärte der Leiter des Belgrader Kosovo-Koordinierungszentrums, Nebojsa Covic, auf einer Pressekonferenz.
Nebojsa Covic sagte voraus, dass die Rückkehr der Serben in den Jahren 2003 und 2004 beginnen könne. Die Behörden hätten bereits damit begonnen, Sammelzentren zu besuchen und die vertriebenen Familien zu fragen, wie sie über eine Rückkehr dächten, sagte er. Covic, stellvertretender Premierminister in der serbischen Regierung, sagte, der Plan ziele drauf ab, die Abhängigkeit von dörflichen Enklaven zur Unterbringung zurückkehrender Serben zu überwindem. "Dies ist kein multi-ethnisches Kosovo. Ein multi-ethnisches Kosovo wäre eines, in dem die Serben auch in die Städte zurückkehren könnten."
Er kritisierte die internationalen Missionen, besonders die Vereinten Nationen, weil sie sich nicht an Versprechen gehalten hätten, die sie eingegangen seien, um die serbische Teilnahme an den Provinzwahlen im November zu sichern. Es werde "viel Energie" auf die Frage der Rückkehr gelenkt, sagte Covic, "aber so bald die Wahlen vorbei waren, haben sie auf die Bremse getreten. Nur 150 verriebene Serben sind zurückgekehrt, seitdem die UN die Verwaltung der Provinz übernommen hat. Er wies darauf hin, dass eine für diesen Monat angesetzte Geberkonferenz, auf der Geld für die Politik der Rückkehr der Serben gesammelt werden sollte, verschoben worden sei.
Covic sagte, der heute veröffentlichte Plan beweise, dass Belgrad nicht die Absicht hat, die Teilung Kosovos entlang ethnischer Linien zu befürworten, wie das von bestimmten Medien und Lokalpolitikern in der Provinz behauptet worden sei. Die Behauptungen waren Teil eines Großen Tricks, mit dem Ziel, Belgrad und seine wahren Bemühungen zur Lösung der Krise zu diskreditieren", sagte der Koordinator. Die Kosten des Projekts sollten gemeinsam von den Haushalten Serbiens und Kosovos sowie mit Hilfe des Geldes, das auf der geplanten Geberkonferenz aufgebracht werden solle, getragen werden. (MK)