Belgrad protestiert gegen Einrichtung eines Büros für internationale Kooperation in der Kosovo-Regierung
26. April 2004Belgrad, 24.4.2004, B92, engl.
Der Belgrader Kosovo-Beauftragte hat einen Beschluss des UN-Verwalters Harri Holkeri kritisiert, ein Büro für "internationale Kooperation" innerhalb der Regierung der Provinz einzurichten. Nebojsa Covic sagte, die Maßnahme sei der erste Schritt zur Schaffung eines Außenministeriums im Kosovo. "Das ist noch kein Außenministerium, aber es ist der erste Schritt dazu und kann sicherlich als Pfad zu einer Art von Unabhängigkeit des Kosovo interpretiert werden", so der Leiter des Belgrader Koordinierungszentrums für Kosovo, Nebojsa Covic, gegenüber B92.
Holkeri und der Premierminister des Kosovo, Bajram Rexhepi, hatten die Schaffung eines Büros für internationale Kooperation und Dialog gestern (23.4.) auf einer Pressekonferenz angekündigt. Der UN-Verwalter betonte, der Schritt verstoße nicht gegen die Resolution 1244 des Sicherheitsrates.
Rexhepi erklärte hingegen, das Büro werde der Kern des künftigen Außenministeriums des Kosovo, das nach den Wahlen im Oktober gebildet werde.
Marko Jaksic, ein führender Vertreter der Kosovo-Serben, beschuldigte Holkeri, er belohne die Führer der ethnischen Albaner mit der Schaffung eines "unabhängigen Para-Staates", anstatt sie für die "ethnische Säuberung" der Serben während der Unruhen im letzten Monat zu bestrafen. Er bezeichnete den UN-Verwalter als "Sprecher der albanischen Lobby". (MK)