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Bau der Gas-Pipeline Iran-Armenien besiegelt

13. Mai 2004
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Bonn, 13.5.2004, DW-RADIO/Russisch, aus Jerewan

Am Donnerstag (13.6.) ist in Jerewan ein Regierungsabkommen über den Bau einer Gasleitung Iran-Armenien mit einer Gesamtlänge von 141 Kilometern unterzeichnet worden. Im armenischen Energieministerium wurde der Deutschen Welle mitgeteilt, dass mit dem Bau der Leitung noch in diesem Jahr begonnen wird. Die Leitung soll in zwei Jahren fertig sein. Der iranische Abschnitt der Leitung wird 100 Kilometer lang sein. Den armenischen Teil der Magistrale mit einer Länge von 41 Kilometern werden armenische Fachleute bauen. Die Kosten werden auf 200 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Ölminister der Islamischen Republik Iran, Bijan Zanganeh, erklärte in Jerewan, dieses Projekt werde nicht nur die partnerschaftlichen Beziehungen beider Länder verbessern, sondern auch zur Festigung der Stabilität und zur Förderung der Zusammenarbeit in der gesamten Region beitragen.

Der Bau der Gasleitung Iran-Armenien verzögerte sich übrigens mehr als zehn Jahre. Der Hauptgrund war die negative Haltung Russlands und der USA. Moskau fürchtete, eine neue Strecke für den Gastransport könnte den Interessen Russlands in der Region schaden. Die Amerikaner waren bekanntlich für keinerlei Zusammenarbeit mit dem Iran. Für Armenien könnte die Nutzung der Gasleitung Unabhängigkeit bei der Brennstoffversorgung bedeuten.

Große Unterstützung für den Bau der Gasleitung kam vom Europarat, der sie als Alternative zu dem einzigen Atomkraftwerk im Kaukasus unweit von Jerewan betrachtet, auf dessen Schließung die Europäische Gemeinschaft bereits seit mehreren Jahren besteht. Jetzt zeigen sich am Bau, der Nutzung und der Finanzierung der Gasleitung gleich mehrere ausländische Gesellschaften interessiert - aus Frankreich, China, der Ukraine und aus anderen Ländern. Außerdem prüfen die Seiten, die sich am Donnerstag geeinigt haben, bereits eine neue Variante - eine Abzweigung der Leitung nach Europa. Experten haben auch schon die Kosten der künftigen Magistrale geschätzt: fünf Milliarden Dollar. Bislang wird sie aber nur die Brennstoff- und Energieprobleme Armeniens lösen. (TS)