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Bandenkriminalität in Medellín

28. Mai 2010

Demobilisierte Paramilitärs und Guerilla-Kämpfer haben sich in kriminellen Banden neu organisiert.

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Plattenbausiedlung Flores in Medellín
In den Sozialbausiedugen am Stadtrand haben bewaffnete Banden das SagenBild: DW

"Mordhauptstadt der Welt" – dieser Ruf haftete Medellín in den 90er Jahren an. Die zweitwichtigste Stadt des Landes war der Sitz des berüchtigten Drogenkartells von Pablo Escobar, Heimat der Sicarios - der jugendlichen Auftragskiller und Schaltzentrale der größten und grausamsten paramilitärischen Blöcke.

Doch zu Beginn des neuen Jahrhunderts änderte sich das Bild – "die Stadt des Frühlings" wurde zur Vorzeigemetropole des Landes. Dank mutiger sozialer Reformen des damaligen Bürgermeisters Sergio Fajardo, der u.a. viel Geld in Bildung, Kultur und Infrastruktur investierte. Sein Kredo war so einfach wie logisch: Jugendliche, die eine Chance auf Ausbildung und Arbeit haben, werden nicht kriminell. Und auf gut beleuchteten Straßen und Plätzen werden keine Überfälle verübt.

Sein Nachfolger Alonso Salazar hat die Politik des Wandels fortgeführt. Doch jetzt, am Ende der achtjährigen Präsidentschaft des konservativen Alvaro Uribe, scheint der Frühlung für Medellín zu Ende zu gehen. Die Stadt droht erneut im Chaos zu versinken. Viele Kämpfer, die die Waffen offiziell niedergelegt hatten, sind längst wieder im Teufelskreis aus Gewalt und Perspektivlosigkeit gefangen.

Redaktion: Mirjam Gehrke