Banane
Die Deutschen scheinen sie ganz besonders zu mögen. Immerhin liegt der jährliche Verbrauch pro Kopf etwa zwischen dreizehn und vierzehn Kilogramm. Es gab eine Zeit, so um das Jahr 1990, da stieg der Verzehr vor allem im Osten der Republik auf durchschnittlich 26 Kilogramm - auf das Jahr gerechnet. Bananen waren in der früheren DDR Mangelware.
Glücksbringer
Gerade während der dunklen, nasskalten Monate erfreut sich die lange, gelbe Beerenfrucht bei den Deutschen besonderer Beliebtheit. Man holt sich den Sommer in gewisser Weise ins Haus, da die Fruchtauswahl nicht so groß ist.
Und, Bananen sollen auch glücklich machen. Sie enthalten nämlich viel Serotonin. Das ist jener chemische Botenstoff, der das Gehirn anweist, besonders in der dunklen Jahreszeit die hellen Seiten des Lebens wahrzunehmen.
Beerenfrucht
Ballaststoffe, Vitamin B und C sind ebenfalls reichlich in den krummen Dingern enthalten. Und wer gar Probleme mit Darm und Nieren hat, sollte besonders oft zu der Beerenfrucht greifen. Die Banane, eine Beerenfrucht?
Es stimmt. Bananen gehören wie zum Beispiel Kiwis, Melonen und Datteln auch zu der Art der Beerenfrüchte. Botanisch heißt die Familie Musaceae. Es gibt ungefähr zweihundert Bananenarten, die allesamt an Stauden und nicht auf Bäumen wachsen.
Alexander und die Banane
Bananen stammen aus Asien. Es gilt als sicher, dass Alexander der Große sie während seines Indienfeldzuges kennen gelernt hat. Das war vor gut 2300 Jahren.
Inzwischen denkt man bei Bananen wohl eher an die Karibik, an Lateinamerika, an Länder wie Ecuador und Brasilien. Dort werden die meisten Bananen angebaut. Allerdings erst seit dem 16. Jahrhundert. Die Portugiesen hatten die Bananenpflanzen mitgebracht. Das Wort "Banane" kommt auch vom portugiesischen banana. Dieses wiederum entstammt einer Mundart Guineas.
Banane als Politikum
Bei Bananen denkt man aber auch an handelspolitische Streitigkeiten und an die Macht großer US-amerikanischer Handelskonzerne.
So wurde ein Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union erst 2001 beigelegt. Auslöser war eine Quotenregelung, die die Europäische Union 1993 für den Import von Bananen aus den so genannten Bananenrepubliken beschlossen hatte.
Bananenrepublik
Zunächst hießen so die überwiegend mittelamerikanischen Staaten, die nur oder überwiegend Bananen produzierten und exportierten. Vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekam der Begriff Bananenrepublik eine negative Bedeutung. Der US-amerikanische Schriftsteller O. Henry soll ihn in einer Geschichte verwendet haben.
Wenn heutzutage von einer Bananenrepublik gesprochen wird, dann meint man damit ein Land, in dem Korruption, Verbrechen und undemokratische Zustände herrschen.
Die Baker
Über die Banane kann man nicht sprechen, ohne sie zu erwähnen: Josephine Baker. Die wohl berühmtesten, schönsten und verführerischsten Bananen, die es jemals gegeben hat, waren jene 16 Stück, die die unvergleichliche schwarze Tänzerin in den zwanziger Jahren in zwei Showveranstaltungen in Paris zu einer Art Minirock zusammengeführt hatte.
Nun, und dieser Rock bestand aus - krummen Bananen. Wobei wir bei der Frage sind, die fast jedes Kind stellt: "Warum sind die Bananen krumm?"
Nicht gerade gebogen
Die botanische Antwort ist leicht: Bis zu 16 Bananen liegen in einem Kranz übereinander und hängen an der Staude gerade nach unten. Bald beginnen sie aber, sich nach der Sonne zu strecken. Und weil sie seitlich aus dem Staudenkranz herauswachsen, müssen sie sich stark krümmen. Aber manche Witzbolde glauben immer noch an den Scherz, dass bisher noch niemand in den Urwald zog und sie gerade bog. Oder - dass die Banane ja sonst nicht in die Schale passen würde.
Fragen zum Text
Bananen enthalten den chemischen Stoff …
1. Sagrotan.
2. Serotonin.
3. Fluor.
Das Wort Bananenrepublik bedeutet, dass …
1. es in einem Land viel Korruption gibt.
2. ein Land nur aus Bananen besteht.
3. in einem Land Bananenbäume angebaut werden.
Bananen strecken sich … Sonne.
1. nach der
2. ab der
3. über die
Arbeitsauftrag
Schreiben Sie einen Dialog zwischen einem Kind und seinen Eltern. Das Kind sieht zum ersten Mal eine Banane und fragt seine Eltern aus. Zum Beispiel: Wo wächst die Banane? Warum ist sie krumm?
Autor: Michael Utz
Redaktion: Beatrice Warken