Bürgermeister der Stadt Suhareka/Suvareka im Kosovo ermordet
29. Oktober 2002Köln, 28.10.2002, ATA, B92, QIK, DW-radio / Albanisch
ATA, engl., 27.20.2002
Heute Mittag (27.10.) ist der Vorsitzende des Kommunalparlaments von Suhareka (serb. Suva Reka – MD) und Vorsitzende der Ortsgruppe der Demokratischen Liga Kosovas, Ukë Bytyçi, ermordet worden. Bytyçi starb auf dem Weg ins Krankenhaus von Prizren. Es wurde bekannt geben, dass zusammen mit Bytyçi auch Bajram Bytyçi und Bafti Bytyçi erschossen wurden, die mit Ukë Bytyçi im Auto waren. Das Attentat ereignete sich in dem Dorf Leshan, an der Straße von Suhareka nach Prizren. Bei der gestrigen (26.10.) Kommunalwahl gewann die LDK in Suhareka unter Führung von Ukë Bytyçi die absolute Mehrheit der Stimmen. (MK)
B92, engl., 28.10.2002
Mehrere Tausend Einwohner von Suva Reka haben gestern Abend (27.10.) im Zentrum der Stadt gegen die Ermordung ihres Bürgermeisters und Mitgliedes der Demokratischen Liga Kosovas, Uke Bytyci, protestiert. (...) Der Leiter der Nichtregierungsorganisation KACI behauptete gestern, Bytyci sei ermordet worden, während er versuchte, einen Konflikt zwischen Anhängers der Demokratischen Liga des Kosovo einer nicht genannten albanischen Partei zu schlichten. (...) (MK)
QIK, alban., 27.10.2002
Der Präsident Kosovas, Ibrahim Rugova, hat nach der Ermordung des Vorsitzenden der Kommune Theranda (offiziell: alban.: Suhareka, serb. Suva Reka – MD), Ukë Bytyçi, der auch Vorsitzender der Ortsgruppe der LDK (Demokratische Liga Kosovas – MD) in der Stadt war, eine Erklärung veröffentlicht.
Die Erklärung lautet wie folgt:
Mit großem Schmerz haben wir die schreckliche Nachricht von der Ermordung des Vorsitzenden der Kommune Theranda, Ukë Bytyçi, erhalten, der viele Jahre lang auch Vorsitzender der LDK-Ortsgruppe in Theranda, Abgeordneter im Parlament der Republik Kosova und ein Freiheitskämpfer war.
Wir verurteilen diese politisch motivierte und vorsätzlich geplante verbrecherische Tat, die nur einem Tag nach den zweiten Kommunalwahlen im freien Kosova geschah. Der Mord richtete sich gegen die Unabhängigkeit und Freiheit Kosovas, an der Bytyçi jahrelang gearbeitet hat und der er sein Leben gewidmet hat. Wir verlangen von UNMIK und KFOR, dass sie in den kommenden Tagen die Sicherheitsmaßnahmen verstärken. Wir werden alle Maßnahmen ergreifen, um dafür zu sorgen, dass die Täter dieses abscheulichen Verbrechens zur Rechenschaft gezogen werden.
Wie sprechen der Familie Bytyçi unser tiefstes Mitgefühl aus, mit der Botschaft, dass ganz Kosova ihren Schmerz teilen wird. Wir sprechen auch den Familien von Ukë Bytyçis Leibwächtern Bajram Bytyçi und Bafti Bytyçi, die in den Schüssen ebenfalls ums Leben kamen, unser Beileid aus. (MK)
DW-radio / Albanisch, 28.10.2002
Der stellvertretende Vorsitzende der Demokratischen Partei Kosovas, Fatmir Limaj, hat die Ermordung des Bürgermeisters von Suhareka, Ukë Bytyçi, als kriminellen Akt verurteilt. Gleichzeitig warnte er jedoch davor, solche Verbrechen zu politisieren.
Limaj
: "Wir verurteilen den kriminellen Akt, der sich heute in Suhareka ereignet hat. Wir glauben, dass er das Ziel hat, einen Schatten auf den insgesamt kultivierten Wahlkampf und die demokratischen Wahlen zu werfen. Ich rufe alle Bürger Kosovas und alle politischen Parteien auf, derartige kriminelle Akte nicht zu politisieren. Das sind kriminelle Akte und so müssen sie verurteilt werden. Gleichzeitig appellieren wir an alle für die Sicherheit zuständigen Organe, dass sie die Kriminellen so schnell wie möglich finden, die mit unterschiedlichen Mitteln versuchen, das politische Leben in Kosova zu zerstören. (MK)