Außenminister Svilanovic fordert Änderung der deutschen Haltung zu Kosovo
26. März 2004Belgrad, 25.3.2004, BETA, serb.
Der Außenminister von Serbien und Montenegro, Goran Svilanovic, hat erklärt, die Bundesrepublik Deutschland habe in der vergangenen Woche die Verabschiedung einer Deklaration über Kosovo blockiert, in der die Gewalt gegenüber den Serben klar definiert werden sollte. Wenn die Sitzung des Sicherheitsrates nur einen Tag später stattgefunden hätte, hätte der Bericht über diese Sitzung vielleicht anders ausgesehen. Die internationale Gemeinschaf habe zur Zeit ein anderes Bild von den Ereignissen im Kosovo, so Svilanovic auf einer Pressekonferenz.
Der Außenminister von Serbien und Montenegro hatte zuvor im Radiosender B-92 geäußert, "Deutschland betreibt eine Politik, die die Unabhängigkeit des Kosovo begünstig". Es mache das aber nicht alleine. "Bei den Gesprächen, die ich in den letzten Jahre geführt habe, habe ich eine Entschlossenheit festgestellt, wenn es sich um die Unabhängigkeit Kosovos handelte. Das ist meine persönliche Feststellung", so Svilanovic. (...) Er sagte, Deutschland sei einer der angesehensten Mitgliedsländer innerhalb der Europäischen Union und der internationalen Gemeinschaft. Er sei überzeugt, dass die Bundesrepublik Deutschland im Sicherheitsrat nicht alleine gehandelt habe, sondern im Namen zahlreicher Länder. Der Außenminister betonte, Deutschland sei der beste Außenhandelspartner von Serbien und Montenegro und es handele sich um ein Land, mit dem man freundschaftliche Beziehungen pflegen sollte. Er erwarte eine Änderung des deutschen Standpunkts gegenüber Kosovo. Einige Signale, wie das letzte Gespräch mit Außenminister Joschka Fischer, gingen in diese Richtung.
Svilanovic teilte mit, dass er in den nächsten Wochen und Monaten eine präzisere Politik der internationalen Gemeinschaft gegenüber Kosovo erwarte und fügte hinzu, dass die staatlichen Organe hierbei aktiv mitarbeiten werden. (fp)