Aufgeflogen: Bande schmuggelt 1,5 Milliarden Zigaretten
29. Januar 2025Es waren Tabakwaren aus dem Orient, die auf Umwegen und unter falschen Angaben in die Europäische Union eingeführt wurden. Der großangelegte Zigarettenschmuggel hat mehrere EU-Länder um fast 550 Millionen Euro Steuereinnahmen gebracht.
Der verantwortliche Händlerring wurde jetzt vom Zollfahndungsamt Hannover im Bundesland Niedersachsen gemeinsam mit Behörden aus Belgien und den Niederlanden zerschlagen, wie das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) in Brüssel mitteilte. Demnach gab es bei Durchsuchungen in den drei Ländern zahlreiche Festnahmen. Insgesamt 18 Personen stehen im Verdacht, 1,5 Milliarden Zigaretten am Fiskus vorbei in die EU geschleust zu haben.
Vermutlich mehr als 150 Container mit Schmuggelzigaretten
Das internationale kriminelle Netzwerk ließ laut OLAF Zigaretten in lizenzierten Tabakfabriken in der Türkei und im Iran herstellen, exportierte sie zu Überseehäfen und verschiffte sie später in die EU. Die entdeckte Schmuggelware war in mehr als 150 Überseecontainern versteckt, die mit falschen Zollerklärungen und fiktiven Empfängern versehen waren.
Die weltweiten Ermittlungen dazu hatten im Mai 2020 begonnen, als der belgische Zoll Unstimmigkeiten bei Containern feststellte, die angeblich Baumaterial für ein Unternehmen in Hannover enthielten. Bei einer Überprüfung stellte sich heraus, dass zwei von ihnen vollständig mit unversteuerten Zigaretten beladen waren. Sechs Personen, darunter der Transporteur und ein Logistikkoordinator, wurden laut der EU-Behörde seinerzeit bei einer ersten Razzia in der Stadt Moers im Bundesland Nordrhein-Westfalen festgenommen.
Die unversteuerten Zigaretten wurden entweder direkt bei der Einfuhr entdeckt oder nach Observationen in Zwischenlagern beziehungsweise bei Zustellung an die weiteren Abnehmer sichergestellt. In drei Containern fanden Zöllner zudem 51.000 Kilo unversteuerten Wasserpfeifentabak.
AR/sti (kna, afp, dpa, Zollfahndungsamt Hannover)