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PolitikFinnland

Auch Finnland steigt aus Anti-Personenminen-Vertrag aus

19. Juni 2025

Eine Reihe von Nachbarstaaten Russlands hat sich bereits aus dem internationalen Abkommen zur Ächtung von Personenminen verabschiedet. Jetzt verkündet auch Finnland seinen Austritt.

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Finnland Helsinki 2024 | Parlamentsmitglieder bei Plenarsitzung zu Antipersonenminen
Das finnische Parlament in Helsinki votierte mit klarer Mehrheit für einen Austritt aus dem Anti-Personenminen-VertragBild: Antti Aimo-Koivisto/picture alliance/dpa

Nach den baltischen NATO-Staaten Lettland, Litauen und Estland steigt auch Finnland aus der Ottawa-Konvention zum Verbot von Antipersonenminen aus. Das Parlament in Helsinki stimmte mit Blick auf die wahrgenommene Bedrohung durch den östlichen Nachbarn Russland mit klarer Mehrheit von 157 zu 18 Stimmen für den Ausstieg.

Ohne Personenminen geht es nicht, sagen die Militärs

Nach Angaben des Rundfunksenders Yle tritt der Schritt sechs Monate nach Eingang eines entsprechenden finnischen Bescheids bei den Vereinten Nationen in Kraft. Die finnische Regierung hatte die Vorbereitung des Vertragsausstiegs bereits Anfang April angekündigt. Zuspruch dafür erhielt sie dabei auch vom parlamentarischen Außenausschuss. Das finnische Militär ist der Ansicht, dass es Personenminen benötigt, um das Land verteidigen zu können.

Das Abkommen über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und über deren Vernichtung gilt seit März 1999. Finnland unterzeichnete die Vereinbarung im Jahr 2012. Wichtige Staaten wie die USA, Russland, China und Indien haben sich dem Vertrag nicht angeschlossen.

Die gemeinsame Grenze ist mehr als 1.300 Kilometer lang

Finnland, das auf einer Länge von 1.340 Kilometern an Russland grenzt, hatte sich 2022 unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ebenso wie Schweden dazu entschlossen, Mitglied der NATO zu werden. Im April 2023 wurde Finnland in das Verteidigungsbündnis aufgenommen, Schweden folgte knapp ein Jahr danach.

UN-Generalsekretär António Guterres kritisierte die Entscheidung mehrerer Staaten, das Abkommen zu verlassen. "Diese Ankündigungen sind besonders besorgniserregend, da sie den Schutz von Zivilisten schwächen könnten", erklärte er.

haz/hf (dpa, rtr, afp)

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