Ashkali-Vertreter werfen Angehörigen der Kosovo
4. Mai 2004Pristina, 28.4.2004, KOSOVAPRESS, alban.
Vertreter der Ashkali-Gemeinde in Vushtrri (serbisch: Vucitrn – MD) haben Angehörige der ShPK (Kosovo-Polizei – MD) beschuldigt, während der Unruhen am 17. und 18. März körperliche Gewalt gegen sie eingesetzt zu haben und den Demonstranten geholfen zu haben, sie anzugreifen. Sie forderten die UNMIK-Behörde auf, ihnen dabei zu helfen, kollektiv nach Kanada auszuwandern.
Auf einer vom Büro des Ombudsmanns von Kosova organisierten Konferenz berichtete eine Delegation von acht Vertretern der Ashkali-Gemeinde in Vushtrri heute in Prishtina vor Journalisten von ihren Erfahrungen während der Unruhen vom 17. und 18. März. Sie erhoben schwere Anschuldigungen gegen Angehörige des ShPK, die, wie sie sagten, den Protestierenden dabei geholfen hätten, ihre Häuser anzuzünden und sie und ihre Familien körperlich misshandelt hätten. Xhemail Kelmendi, ein örtlicher Führer der Gemeinschaft, sagte, die Polizei habe sich brutal gegen sie verhalten und sogar körperliche Gewalt eingesetzt.
"Die Häuser meiner Nachbarn standen bereits in Flammen, als eine Menge von Demonstranten mein Haus überschwemmte. Nachdem sie das Tor aufgebrochen hatten, fingen sie an, alles im Hof zu zerstören und dann schlugen sie die Fenster ein. Die Polizei kam, aber anstatt uns zu schützen, fingen sie an uns zu fragen, ob wir Waffen besäßen. Ein Polizist schlug mich mehrmals. Er warf mich zu Boden und band meine Hände zusammen", so Kelmendi.
Ähnliche Berichte kamen auch von anderen Vertretern der Ashkali-Gemeinde, die an der Pressekonferenz teilnahmen.
Die Polizei gab an, ShPK-Angehörige hätten ihr Leben riskiert, um den Mitgliedern der Ashkali-Gemeinde zu helfen. Entsprechende Behauptungen von Mitgliedern dieser Gemeinde seien unwahr. (...)
Die Regierung Kosovas hat Mittel zum Wiederaufbau ihrer Häuser bereit gestellt, aber Vertreter der Ashkali-Gemeinde wollen nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren. Sie verlangen, kollektiv nach Kanada auszuwandern.
"Wir wissen, dass die Regierung Mittel zum Wiederaufbau unserer Häuser bereitgestellt hat, aber wir wollen nicht zurückkehren. Wir wollen, dass die UNMIK uns dabei hilft, nach Kanada auszuwandern, damit wir uns von diesen Erfahrungen erholen können", so Alush Cizmolli.
Kosova-Ombudsmann Marek Antoni Nowicki erklärte jedoch, die beste Lösung, die er sehen könne, sei ein neues Leben für sie in ihrer Heimatstadt mit besserem Schutz durch die KFOR zu organisieren. (MK)