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Armenier in Moskau zur Vorsicht aufgerufen

25. Oktober 2002

Organisation der Armenier in der russischen Hauptstadt macht darauf aufmerksam, dass Rowdys und Vertreter der Rechtsschutzorgane Armenier äußerlich nicht von Tschetschenen unterscheiden

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Jerewan, 24.10.2002, ARMINFO

ARMINFO, russ., 24.10.2002

Mitarbeiter der Hauptverwaltung des Inneren in Moskau haben heute Abend (24.10.) damit begonnen, Wohnungen zu durchsuchen, in denen sogenannte "Personen kaukasischer Nationalität" leben. Das teilte einem Korrespondenten von Arminfo in Moskau der Vorsitzende des Armenischen nationalen Klubs "Miabanutjun", Smbat Karachanjan, mit. Nach Angaben von Smbat Karachanjan erhielt der Klub am Abend des 24. Oktober zahlreiche Anrufe armenischer Staatsbürger, deren Wohnungen von Mitarbeitern der Rechtsschutzorgane überprüft wurden. (...) (MO)

ARMINFO, russ., 24.10.2002

Im Zusammenhang mit dem Terrorakt in Moskau hat sich der Vorsitzende des Armenischen nationalen Klubs "Miabanutjun" mit einer Erklärung an seine in Russland lebenden Landsleute gewandt.

Wie ein Korrespondent von Arminfo aus der russischen Hauptstadt meldet, heißt es in der Erklärung: "Angesichts der gespannten Situation in Moskau sind die in Moskau lebenden Armenier in eine seltsame Lage geraten. Auf der einen Seite waren die Terroristen, die das Kulturhaus besetzt halten, bereit, nur Muslime und Bürger des christlichen Georgiens freizulassen, dabei ließen sie die Armenier aber außer Acht. Auf der anderen Seite unterscheiden aggressive Rowdys auf der Straße Aserbaidschaner, Kalmyken und Armeniern nicht von Tschetschenen, und Kurden nicht von Abchasen. Für sie und die Mitarbeiter der Rechtsschutzorgane gibt es nur ein Unterscheidungsmerkmal: dunkle Haare, große Augen und ein nichtrussischer Akzent unter den sogenannten "Personen kaukasischer Nationalität". Im Zusammenhang mit den Ereignissen nahm ein Mitarbeiter der Rechtsschutzorgane sogar den absurden Begriff "Personen islamischer Nationalität" in den Mund. Derzeit ist in Moskau die Passkontrolle, aber auch die Überprüfung von Wohnungen, in denen ständig oder vorübergehend Menschen aus dem Süden leben, verstärkt worden."

In der Erklärung an die Landsleute wird betont, dass die Mitarbeiter des Klubs "Miabanutjun" dazu aufrufen, aufmerksam und vorsichtig zu sein sowie auf Provokationen nicht einzugehen. (...) (MO)