Armenien und Aserbaidschan: Trump lädt zu "Friedensgipfel"
8. August 2025Es werde "ein historischer Tag für Armenien, Aserbaidschan, die USA und die Welt", erklärte Donald Trump. Noch an diesem Freitag werde er die Staatenlenker der beiden Kaukasusrepubliken im Weißen Haus empfangen - zu einer "offiziellen Zeremonie zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens", kündigte der Präsident der Vereinigten Staaten an. Er freue sich darauf, Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev und Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan in Washington zu begrüßen.
Ihre Nationen "führen seit vielen Jahren Krieg gegeneinander, der Tausende Menschenleben gekostet hat", unterstrich Trump. Viele Staats- und Regierungschefs hätten versucht, den Konflikt der Ex-Sowjetrepubliken zu beenden, "ohne Erfolg, bis jetzt, dank TRUMP", schrieb er in seinem Onlinedienst Truth Social. Die US-Regierung stehe "seit geraumer Zeit mit beiden Seiten in Kontakt".
Trump will auch Wirtschaftspotenzial "voll ausschöpfen"
Außerdem - so Trump - würden die USA mit Armenien und Aserbaidschan bilaterale Wirtschaftsabkommen unterzeichnen, "damit wir das Potenzial der Südkaukasusregion voll ausschöpfen können". Der amerikanische Sender CBS berichtete, ein Abkommen solle den USA das Recht gewähren, auf armenischem Gebiet einen Korridor von mehr als 40 Kilometern Länge anzulegen, welcher "Trump Straße für Internationalen Frieden und Wohlstand" ("Trump Road for International Peace and Prosperity", kurz: TRIPP) genannt werden soll.
Die armenische Regierung bestätigte in Eriwan, dass Premier Paschinjan zu Gesprächen mit dem US-Präsidenten zusammenkommen werde, "um die strategische Partnerschaft zwischen Armenien und den Vereinigten Staaten zu stärken". Auch werde ein "Dreiertreffen" mit Trump und dem aserbaidschanischen Präsidenten stattfinden, "um zu Frieden, Wohlstand und wirtschaftlicher Zusammenarbeit in der Region beizutragen".
Berg-Karabach steht im Zentrum des Konflikts
Die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan, die 1991 ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion erlangten, sind seit Jahrzehnten angespannt. Sie haben schon zwei größere Kriege um die Kontrolle der Region Berg-Karabach gegeneinander geführt. Bei einer Militäroffensive 2023 brachte Aserbaidschan das damals mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Gebiet wieder unter seine Kontrolle. Der Militäreinsatz löste die Flucht von mehr als 100.000 Bewohnern Berg-Karabachs nach Armenien aus.
Bereits im März dieses Jahres hatten Armenien und Aserbaidschan erklärt, sie hätten sich auf den Text eines Friedensabkommens geeinigt. Seither war der Friedensprozess jedoch ins Stocken geraten.
wa/se (afp, dpa, rtr)
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