Argentinien: Schwere Überschwemmungen in der Provinz Buenos Aires
Die Behörden melden fünf Mal so viel Regen wie ansonsten in einem Mai. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Sie harren in Notunterkünften aus oder wohnen bei Verwandten.
Überall Wasser
Langanhaltender Starkregen ließ in der Provinz Buenos Aires Flüsse und Bäche über Ufer treten, zahlreiche Straßen und Felder wurden überflutet. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, harren in Notunterkünften aus oder wohnen bei Verwandten. Behörden melden die Bergung eines Toten, weitere Menschen werden vermisst.
400 Liter Regenwasser pro Quadratmeter
In der argentinischen Hauptstadt läuft eine Frau durch den anhaltenden Starkregen, der mehr als 24 Stunden lang auf Buenos Aires niederprasselte. So heftige Niederschläge sind ungewöhnlich für die Region. Der Nationale Wetterdienst registrierte seit Freitag fünf Mal so viel Regen wie sonst in einem durchschnittlichen Mai, insgesamt mehr als 400 Liter pro Quadratmeter.
Straßen und Felder sind überflutet
Stark betroffen sind die Städte Campana und Zárate einige Kilometer nördlich von Buenos Aires gelegen. Auch in Vororten der Hauptstadt standen Straßen unter Wasser. Die wichtige Verbindungsstraße zur bolivianischen Grenze, die Nationalstraße 9, ist ebenfalls überflutet.
"Es ist das Klima, es verändert sich"
In Campana drängen sich Schafe und Rinder auf einem schmalen trockenen Steg zwischen den Wassermassen. "Dieses Ereignis ist absolut außergewöhnlich. Es ist das Klima, es verändert sich", sagte Axel Kicillof, Gouverneur von Buenos Aires, im Fernsehen. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Zivilschutz und Polizei waren für Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen im Einsatz.
Tausende fliehen vor den Wassermassen
Seit Beginn der Regenfälle seien mehr als 7500 Menschen in Sicherheit gebracht worden, teilten die Behörden mit. Mit Schlauchbooten und Kanus halfen Rettungskräfte Menschen aus überschwemmten Häusern. Für viele Betroffene eine Katastrophe, "wir haben alles verloren, was wir hatten, alles, wofür wir all die Jahre hart gearbeitet haben", berichtet ein Mann nach seiner Rettung.
Noch keine Entwarnung für Buenos Aires
Es ist dieses Jahr nicht die erste Hochwasserkatastrophe in Argentinien. Erst im März waren in der Provinz Bahía Blanca etwa 600 Kilometer südlich von Buenos Aires 18 Menschen bei sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen ums Leben gekommen. In Buenos Aires hat es jetzt sogar noch mehr geregnet.