Arbeiter-Samariter-Bund investiert in Wiederaufbau serbischer Dörfer im Kosovo
10. September 2003Bonn, 9.9.2003, DW-radio/Serbisch, Alija Refki
Anlässlich ihres Besuches in Sredska, Kreis Prizren, haben der ehemalige UNMIK-Chef Michael Steiner, Premier Bajram Rexhepi und der Koordinator für die Rückkehrer in der Kosovo-Regierung Miroslav Todorovic den serbischen Rückkehrern Unterstützung zugesagt. Diese Unterstützung bezog sich vornehmlich auf die Renovierung ihrer Häuser und auf die Infrastruktur.
Seitdem sind mehrere Monate vergangen, und Rückkehrer wie Zoran Stavanvic, der als erster nach Sredska zurückkehrte, verlieren langsam die Geduld. Ihrer Aussage nach überkamen sie ernsthafte Zweifel, ob sie nicht ein zweites Mal und diesmal definitiv ihren Geburtsort verlassen sollten. Herr Todorovic äußerte für unser Programm kürzlich, auch er sei deswegen unzufrieden. Er habe alles in seiner Macht stehende getan, aber die Kosovo-Regierung habe die versprochenen Maßnahmen noch nicht unternommen, so Todorovic.
Bill Foxton – Leiter der deutschen Organisation Arbeiter-Samariter-Bund, ASB, mit Sitz in Prizren – versicherte indes gegenüber DW-radio, dieser Tage hätten Bauarbeiten im Werte von 1,2 Millionen Euro begonnen. Diese Organisation überwacht und finanziert auch die Arbeiten teilweise. "Es werden 60 Häuser in Sredska und Drajcici gebaut. Dieses Jahr 30 und ebenso viele kommendes Jahr. Am Montag, dem 25. August ist mit der Asphaltierung einer 3,2 Kilometer langen Straße nach Drajcici begonnen worden. An 16 Häusern wird bereits gearbeitet, und an weiteren 14 beginnen die Bauarbeiten dieser Tage", so Foxton. Er fügte hinzu, dass auch für Bosniaken 16 Häuser gebaut würden.
"Das Rückkehrprojekt für 61 Familienoberhäupter in Novaka befindet sich im Endstadium. Wir werden sehen, ob auch die Kinder zurückkehren. 99 Prozent der Bauarbeiten an den 61 Häusern sind beendet. Dafür sind 650 000 Euro investiert worden, und für eine Schule weitere 120 000 Euro. Zwölf Haushalte haben ihre neuen Häuser bereits bezogen, und die Übrigen werden dies in Kürze tun", so der ASB-Leiter. "Wir überlegen, ob wir danach für mögliche serbische Rückkehrer Häuser bauen oder renovieren. Dies betrifft die Orte Donja Srbica oder Ljubizda bei Prizren und vielleicht auch in Musutiste bei Suva Reka. Denn 280 Familien – Binnenflüchtlinge - haben sich bereit erklärt, in ihre Heimat zurückzukehren", so Foxton.
Herr Foxton sagte ferner, er habe persönlich mehrere Städte in Serbien besucht und mit serbischen Binnenflüchtlingen aus der Region Prizren über die Möglichkeit einer Rückkehr gesprochen. Ihm zufolge besteht bei den Binnenflüchtlingen ein großer Wunsch zurückzukehren. Foxton betonte zudem ausdrücklich, "seit dem 15. März, also seit die Serben nach Novaka zurückgekehrt sind, hat es keine Ausschreitungen gegeben. Ich habe gehört, dass einige Medien berichtet hätten, die Einwohner von Novaka seien wieder nach Serbien gegangen. Das ist nicht wahr, denn ich bin gerade aus diesem immer schöneren und von immer mehr Menschen bewohnten serbischen Dorf der Gemeinde Prizren zurückgekehrt". (md)