Anspannung in der Elfenbeinküste
2. Dezember 2010Der Elfenbeinküste droht eine schwere Krise. Vier Tage nach der Stichwahl um das Präsidentenamt ist das Ergebnis noch immer nicht bekannt. Groteske Szenen begleiten das Warten. Als am Dienstag ein Sprecher der Wahlkommission ein Ergebnis vorlesen will, reißen ihm Anhänger von Noch-Präsident Laurent Gbagbo die Papiere aus der Hand. Die Anspannung im Land wächst, gestern sollen mehrere Menschen bei einem Überfall getötet worden sein. Die Regierung hat eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Zusammenarbeit mit dem Militär
Sollten zivile Organisationen in Krisenregionen mit dem Militär zusammenarbeiten? Und wenn ja, unter welchen Umständen? Extrem schwierige Fragen. Nichtregierungsorganisation sind häufig allein aus Sicherheitsgründen auf die Hilfe des Militärs angewiesen. Gleichzeitig geraten die Organisationen dabei schnell in ein schlechtes Licht. Sie werden leicht als Teil der Besatzungsmacht wahrgenommen und verlieren ihre Glaubwürdigkeit. Der deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich trotzdem für eine stärkere Zusammenarbeit bei der Krisen-Bekämpfung ausgesprochen. Es müsse eine "Kultur des gegenseitigen Vertrauens" geschaffen werden, sagte zu Guttenberg auf einem Kongress der konservativen Bundestagsfraktion in Berlin. Der Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen (Venro) lehnt eine engere Verzahnung ab.
Das Schiff des Torjägers
Ein afrikanisches Schiff durch die internationalen Medien. Unicef und terre des hommes schlagen Alarm. Der Verdacht: Das Schiff transportiert Kindersklaven. Und das Schiff gehört dann auch noch nicht irgendwem, sondern Jonathan Akpoborie. Und der ist zu dem Zeitpunkt Stürmer beim VFL Wolfsburg. Als Spieler gefeiert, wird Akpoborie plötzlich zum Kinderhändler. Sein Verein feuert ihn sofort, der Fußballprofi verschwindet in der Versenkung. Jetzt rollt ein Dokumentarfilm die mysteriöse Geschichte neu auf. Ab heute läuft er in den deutschen Kinos.
Redaktion: Christine Harjes