Als Pierre Boulez die Opernhäuser sprengen wollte
Pierre Boulez, 1925 in Frankreich geboren, war Komponist, Dirigent und Musiktheoretiker. Er interessierte sich auch für Mathematik und technische Wissenschaften. Als Vertreter der avantgardistischen seriellen Musik widmete er sich zeitweise der "Aleatorik", einer Zufallsmusik, bei der ein Stück zum Beispiel nicht in chronologischer Reihenfolge von Seite 1 bis zum Ende gespielt wurde, vielmehr wurden die Seiten zufällig aufgeschlagen.
An seinen Zeitgenossen und am Musikbetrieb ließ er selten ein gutes Haar. In den 1960er Jahren war er der Meinung, dass nach Anton Weberns Oper "Wozzeck" im modernen Musiktheater keine nennenswerte Oper mehr geschrieben worden sei. Seine kritische Einstellung gipfelte in einem Interview mit dem Musikjournalisten Felix Schmidt, in dem Boulez es für das Beste hielt, die Opernhäuser in die Luft zu sprengen.
Pierre Boulez starb 2016 in Baden Baden.
Teil 2 einer Audio-Reihe von Berlin Producers in Zusammenarbeit mit der DW
zur Buchveröffentlichung von Felix Schmidt: Gotteskinder und Störenfriede, erschienen im Schwalbe Verlag.
Isabel Hahn (Interview)
Holger Preuße (Interview)
Meret Eikenroth (Regie)
Cornelius Rapp (Schnitt / Mischung / Sounddesign)
Tobias Pleban (Kamera / Ton)
Stefan Pannen (Produzent)
Berliner Producers Media (Produktionsfirma)
Redaktion: Gaby Reucher, DW