Allianz mit Rekordgewinn
18. Februar 2022Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie erzielte Europas größter Versicherer einen operativen Gewinn von 13,4 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Gesamtumsatz des Allianz-Konzerns erhöhte sich im vergangenen Jahr um 5,7 Prozent auf 148,5 Milliarden Euro. Die Erholung vom Corona-Jahr 2020 fiel damit noch stärker aus als erwartet. Im November hatte der Versicherungsriese 13 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. "Trotz anhaltender Herausforderungen im Jahr 2021 hat die Allianz ihre Widerstands- und Anpassungsfähigkeit unter Beweis gestellt", sagte Vorstandschef Oliver Bäte.
Größte Wachstumstreiber seien die Bereiche Leben- und Krankenversicherung gewesen. In der Schaden- und Unfallversicherung berichtete die Allianz, dass sie sowohl Preise als auch das Geschäftsvolumen erhöhen konnte.
Dennoch überschattet ein Debakel mit riskanten Finanzanlagen in den USA das Rekordjahr von Europas größtem Versicherer. US-Investoren hatten mit Hedgefonds von AllianzGI zu Beginn der Corona-Krise Milliarden verloren und den Konzern auf mehr als sechs Milliarden Dollar verklagt. Nach Vergleichsverhandlungen mit den größten Anlegern rechnet der Versicherungsriese daraus mit Belastungen von mehr als 3,7 Milliarden Euro vor Steuern.
Strafen könnten noch höher ausfallen
Der Fehlschlag hatte dem Versicherer vor allem in den USA Negativschlagzeilen beschert. Die Papiere waren vor allem an große US-Pensionsfonds verkauft worden, die an eine sichere Anlage glaubten. Doch als die Märkte im März 2020 wackelten, mussten sie milliardenschwere Verluste hinnehmen. Etwa 25 Investoren haben die Allianz auf sechs Milliarden Dollar verklagt, weil sie mit den angeblich krisensicheren Papieren einen Großteil ihres Einsatzes verloren hatten. Sie werfen ihr vor, angesichts der zeitweiligen Panik an den Märkten von ihrer Investmentstrategie abgewichen zu sein. Das hatte auch die US-Aufsichtsbehörden auf den Plan gerufen.
nm/hb (dpa, rtr)