Albanischsprachige Zeitung im Kosovo nennt Mord an serbischen Kindern "Terroranschlag"
18. August 2003Pristina, 14.8.2003, KOHA DITORE, alban.
Ganz einfach ein Terroranschlag ist gestern in Gorazhdec (serb. Gorazdevac – MD) bei Peja (serb. Pec – MD) verübt worden. Ein Hagel von Kugeln, abgefeuert auf Kinder, die in einem Fluss schwammen, und der zwei von ihnen tötete und einige Verletzte, hat uns alle schockiert, Wie ist es möglich, dass so etwas in Kosova passiert, wo wir doch seit vier Jahren versuchen, unseren Staat aufzubauen?
Dieses Mal traf der Terrorabschlag zwei verwundbare Ziele. Erstens zeigt ihr jugendliches Alter, Kinder an den Ufern eines Flusses, dass es unmöglich ist, die junge Generation aus dem Konflikt herauszuhalten. Und zweitens, ihre Nationalität: Serben und Montenegriner, die in Kosova in der Minderheit sind, die vor der Politik der Vergangenheit, die gegen die Albaner zum Einsatz kam, sowie vor der Gesetzlosigkeit und politischen Turbulenzen nicht geschützt werden.
Ein solcher Terroranschlag, wer auch immer ihn begangen hat, steht im Widersprich zu den Hoffnungen von Kosova, wo wir in Freiheit und mit der Gleichheit aller unserer Bürger und ganz besonders ohne Angst um die Verwundbarsten, Kinder und Minderheiten, leben wollen. Eine Seite wird der anderen die Schuld geben, aber tatsächlich ist dies ein Angriff auf uns alle. Zunächst durch die Verbreitung von Angst über die Sicherheit unserer Kinder, unabhängig von ihrer Nationalität. Zweitens durch die Steigerung der Unsicherheit unserer Mitbürger, der Serben. Drittens, indem sie die Grundfreiheit beschränken, die wir alle gewonnen zu haben glaubten: Die Freiheit von Angst.
Für das Leben der ermordeten jungen Serben, unserer Mitbürger, gibt es keine Entschädigung. Ebenso wenig können die Wunden derer, die bei den Opfern waren, verharmlost werden. Egal, wer den Hagel von Maschinengewehrsalven abfeuerte oder eine solche Tat plante, er sollte verstehen, dass dies ein Angriff auf Kosova ist, seine Zukunft und seine Freiheit.
In Gorazhdec wurden zwei Kosovaren getötet, zwei Bürger Kosovas, und vier weitere wurden verwundet. Vor zehn Tagen wurden in Peja, nicht weit von diesem Dorf entfernt, drei andere Bürger getötet, unter ihnen ein Kind. Aber sie waren Albaner. Für Peja war dieser Sommer eine tödliche Jahreszeit. Diejenigen, die tödliche Jahreszeiten in Kosova ausrufen, müssen gestoppt werden. Indem sie Kosovaren töten, töten sie die Freiheit Kosovas. (MK)