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Albanisches Parlament verschiebt Abstimmung über Çamen-Frage

31. März 2004
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Tirana, 29.3.2004, KOHA JONE, alban.

Es scheint, dass die Çamen-Frage (ethnische Albaner, die in den 1940er Jahren aus Griechenland fliehen mussten – MD) im Parlament keine angemessene Lösung finden wird. Die Verschiebung der Abstimmung (über die Resolution – MD) durch die Sozialisten hat in Wirklichkeit einen Grund. Wie aus vertraulichen Quellen aus dem Rosen-Hauptquartier (Partei-Zentrale der Sozialisten – MD) verlautet, hat die griechische Botschaft dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Parlaments eine Protestnote übermittelt, in der gefordert wird, dass keine Resolution über die Çamen verabschiedet wird. Ilir Zela, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, wollte das Thema nicht kommentieren. Er gab an, er sei im Ausland gewesen und über die jüngsten Entwicklungen nicht informiert.

Es wurde bestätigt, dass die griechische Regierung eine klare Haltung zur Çamen-Frage habe und fordert, dass die Sozialisten keine Çamen-Resolution im Parlament verabschiedet. Zela rechtfertigte die Verschiebung der Abstimmung mit der Aussage, das Parlament müsse auf die Fakten warten, die sich aus der Resolution ergäben, die Albanien zu den Beziehungen zwischen Albanien und Griechenland unterzeichnet habe. Erst dann könne es über die Prüfung der Frage der Immobilien der Çamen entscheiden.

Tatsächlich ist die Çamen-Frage im Parlament seit vergangenem Juni zur Sprache gekommen, aber eine Antwort von den Sozialisten steht noch aus. Die Frage der çamischen Bevölkerung wurde von den albanischen Abgeordneten viele Male aufgeworfen und erörtert, die zudem die albanische Regierung aufgefordert haben, ihre Haltung gegenüber der griechischen Seite klarzustellen.

Im Juni letzten Jahres befasste sich das Parlament mit den Beziehungen zwischen beiden Staaten, nachdem sich das Problem der Militärbasis in Bisht-Pallë und die Finanzierung durch die griechische Seite stellte. Vor einer Zulassung dieser Investitionen forderten die albanischen Abgeordneten, dass Griechenland das Gesetz über den Kriegszustand mit Albanien widerrufe, ein Gesetz, das sei dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Kraft ist.

Einige griechische Vertreter äußerten sich auf internationalen Menschenrechtskommissionen zu Menschenrechtsfragen in Griechenland und erklärten, ein Çamen-Problem existiere nicht. Es sei ein Thema, das jedes Mal dann zur Sprache komme, wenn die albanische Regierung Probleme habe. (...) (MK)