Albanischer Verteidigungsminister Majko stößt mit Boykott einer Regionalkonferenz auch im eigenen Land auf Kritik
12. August 2003Köln, 12.8.2003, B92, nach FoNET, DW-radio / Albanisch
B92, nach FONET, 11.8.2003
Der albanische Premierminister Fatos Nano und sein Verteidigungsminister Pandeli Majko sind wegen Majkos Weigerung, an einer regionalen Sicherheitskonferenz in Montenegro teilzunehmen, aneinander geraten. Die albanische Tageszeitung Koha Jone meldet, Nano, der gerade in Griechenland Urlaub macht, habe Majko wegen seiner Absage und für seine Äußerung, er könne "nicht mit dem Verteidigungsminister von Serbien-Montenegro an einem Tisch sitzen, während Belgrad gerade eine Verfassung vorbreitet, in der Kosovo als Teil Serbiens behandelt wird, kritisiert. (...) (MK)
DW-radio / Albanisch, 11.8.2003
Das Außenministerium Albaniens hat im Namen der albanischen Regierung erklärt, dass Albanien eine Politik der friedlichen und gegenseitigen Zusammenarbeit mit allen Nachbarstaaten anstrebt. Die Reaktion des Außenministeriums folgte auf die Aussage des albanischen Verteidigungsministers Pandeli Majko über die Einbeziehung Kosovas in die Präambel der Verfassung Serbiens.
In einem Interview sagte der außenpolitische Experte und Ehrenvorsitzenden der Republikanischen Partei, Sabri Godo in unserem Programm: "Der Einschluss Kosovas in die serbische Verfassung wird eine scharfe Reaktion hervorrufen und auch den zukünftigen Gesprächen zwischen Prishtina und Belgrad im Weg stehen". Er kommentierte auch den Standpunkt des albanischen Verteidigungsministers und teilt dessen Besorgnis, fügte aber hinzu, seine Wortwahl sei nicht die richtige gewesen. Nach Ansicht Godos erwächst aus der geplanten serbischen Verfassung eine reale Bedrohung, aber die Art und Weise der Kritik bedürfe der Korrektur. Es wäre besser gewesen, wenn die albanische Regierung sich von Anfang an dazu geäußert hätte, so Godo gegenüber der Deutschen Welle. (Übersetzung: Artur Gielbeg.) (MK)